90 Prozent der Besucher waren mit der Expo zufrieden. Das behauptete Franz Steinegger am Sonntag. Doch gemäss einer Umfrage des Link-Institutes im Auftrag der «Coopzeitung» waren es weit weniger. Auch hätten weniger als die Hälfte der Schweizer die Expo.01 besucht. Nur 71 Prozent der 664 befragten Personen, die auch die Expo.02 besuchten, gaben der Landesausstellung die Note gut bis ausgezeichnet. 23% fanden die Landesausstellung nicht gut. Die übrigen 6% gaben keine Antwort. Damit liegt gemäss der Studie die Zufriedenheitsrate fast 20% tiefer als die Expo behauptet. Die offiziellen Expo-Zahlen stammen vom Meinungsforschungs-Institut «Transfer Plus». Man habe anlässlich von 16 Befragungen mit über 6000 Besucherinnen und Besuchern gesprochen, sagte Info- Chef Tony Burgener. Er erklärt sich den grossen Unterschied so: «Wir befragten die Menschen am Arteplage-Ausgang und erhielten die warmen Eindrücke. Bei der telefonischen Umfrage vom Link-Institut waren die Befragten wohl bereist etwas abgekühlt», so Burgener.
Er bestreitet, dass die Expo die Umfrage beschönigt hat. «Unsere Zahlen sind fundiert. Wir lassen sie für sich sprechen», so der Info-Chef. Die Link-Umfrage wurde laut der «Coopzeitung» am 14. und 15. Oktober durchgeführt. Sie ergab, dass zu jenem Zeitpunkt 57% der Bevölkerung die Expo.02 nicht besucht hatten. Die Expo beharrt aber darauf, dass die Hälfte der Bevölkerung auf den Arteplages war. «Laut unseren Umfragen waren es über 50%», so Burgener.
Bereits anfangs Oktober gab es Verwirrungen um Zahlen. In Murten wurde der Zählmodus für die Eintritte geändert. Rückwirkend wurden 2 000 Eintritte pro Tag hinzugezählt. Damit wurde die Statistik für die Freiburger Arteplage - quasi über Nacht - um über 350 000 Eintritte hochgeschraubt. Nur dank dieser Modusänderung überschritt die Expo die stattliche Zahl von 10 Millionen Eintritten doch noch. Das will Burgener aber so nicht gelten lassen. In Murten, wo es keinen einheitlichen Zutritt zu der Arteplage gab, habe man lange zuwenig Besucher gezählt. Das habe man nachträglich korrigiert.
Dienstag
22.10.2002