Die schweizerische Kommunikations- und Medienwissenschaft wird ins Examen genommen: Die Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft startet eine Umfrage bei wissenschaftlichen Instituten, an Universitäten und Fachhochschulen. Am Montag stellte die Gesellschaft die Umfrage vor. Per Fragebogen und mit Interviews nimmt die Gesellschaft die Medienfakultäten unter die Lupe. Eine Fremdevaluation erfolgt durch ein internationales Expertenteam im Auftrag des Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierats. Bis Herbst 2004 sollen die Berichte vorliegen.
Die Umfrage soll aufzeigen, wie die Probleme im Studienfach «Medienwissenschaft» zu lösen sind. Bereits heute ist klar, dass viele kommunikations- und medienwissenschaftliche Studiengänge an Universitäten überlastet sind, vor allem jene in Zürich, Bern, Freiburg, Basel und Neuenburg. An diesen fünf Universitäten gibt es fast 6000 Studierende der Kommunikations- und Medienwissenschaft, die bloss von 12 vollamtlichen Professoren betreut werden. Weitere Probleme bereitet die Arbeitsteilung zwischen Universitäten und Fachhochschulen, die Schuld daran tragen uneinheitliche Strukturen und unklare Profile. Auch fehlt es wie in anderen Fächern an der Zusammenarbeit über die Sprachgrenzen. Die Kommunikations- und Medienwissenschaft erfreut sich grosser Beliebtheit bei den Studierenden: Seit mehr als zehn Jahren hält der Boom ungebrochen an.
Montag
21.07.2003