Die deutsche Lyrikerin, Prosaautorin und Essayistin Ulrike Draesner erhält den Solothurner Literaturpreis 2010. Die 1962 in München geborene Schriftstellerin lebt und arbeitet seit 1996 in Berlin. Sie wird für ihr von grossem Gespür für den Zeitgeist geprägtes, poetisch hoch aufgeladenes Werk ausgezeichnet, wie die Jury des Literaturpreises am Donnerstag bekannt gab.
Die dreiköpfige Jury, bestehend aus Hans Ulrich Probst (Vorsitz), Christine Tresch und Beat Mazenauer, vergibt den Preis an eine Autorin, die sich «in ihren Büchern lustvoll, leidenschaftlich mit der menschlichen Natur und Identität im Zeitalter der medialen Überflutung und der künstlichen Reproduzierbarkeit auseinandersetzt. Hartnäckig fragt sie nach den Verletzungen, die dem Indviduum aus den neuen Zwängen erwachsen.»
Angeregt durch ein Stipendienjahr in Oxford hat Ulrike Draesner Anglistik, Germanistik und Philosophie studiert. Drei Jahre nach ihrer Promotion debütierte sie 1995 mit dem Gedichtband «gedächtnisschleifen».
Der Solothurner Literaturpreis ist einer der wenigen Preise in der Schweiz, der alle deutsch schreibenden Literaten berücksichtigt. Draesner ist die dritte Deutsche in Folge, die ihn erhält. Die letzten beiden Ausgaben gingen an Julie Zeh und Jenny Erpenbeck.
Donnerstag
06.05.2010



