Reporter ohne Grenzen (ROG) hat die EU aufgefordert, die mangelnde Pressefreiheit in der Ukraine auf dem Gipfel der östlichen Partnerschaft anzusprechen. Der Gipfel findet am 28. und 29. November in Vilnius statt.
Die Vertreterin von ROG in der Ukraine, Oksana Romanjuk, sieht sich Einschüchterungsversuchen ausgesetzt. Anfang Oktober stellten Hacker ihre E-Mail-Korrespondenz und Inhalte ihrer privaten Festplatte ins Internet, wie ROG schreibt. Die Behörden hätten darauf nur halbherzige Aufklärungsversuche unternommen.
Nach dem Amtsantritt von Präsident Viktor Janukowitsch habe sich die Pressefreiheit in der Ukraine deutlich verschlechtert, so ROG. Auf der Reporter-ohne-Grenzen-Rangliste der Pressefreiheit rutschte sie von Platz 89 im Jahr 2009 auf heute 126.
Die Zahl gewaltsamer Angriffe auf ukrainische Journalisten habe sich in den vergangenen Jahren nahezu verdreifacht, schrieb die Organisation. Die Vorfälle würden nur sehr selten aufgeklärt.
Ausserdem würden die einflussreichsten Medien des Landes Politikern oder Geschäftsleuten gehören und kaum ausgewogen berichten. Beim populärsten kritischen TV-Sender TVi seien die Besitzstrukturen seit April 2013 gänzlich unklar.