«Star Wars» war gestern. Neben den weiterhin täglichen Grausamkeiten auf dem Schlachtfeld und unter dem Bombenhagel, findet der Krieg heute immer mehr auch im Netz statt.
Nach Angaben der Ukraine wurden beim russischen Angriffskrieg seit Jahresbeginn mehr als 4'500 russische Cyberangriffe «neutralisiert». Das sagte der ukrainische Chef für Cyber-Sicherheit, Ilja Witiuk, in einem TV-Interview.
Demnach ziele Moskau vor allem auf den Energiesektor, Logistik, militärische Einrichtungen und Regierungsdatenbanken ab.
Pro Tag starte Russland «im Durchschnitt mehr als zehn Cyberangriffe», sagte Witiuk dem Sender My Ukraine. Inzwischen habe sein Land allerdings acht Jahre lang Erfahrung mit dieser Art von Attacken.
Seinen Angaben zufolge wurden 2020 fast 800 Cyberangriffe verzeichnet, im Jahr 2021 waren es 1’400. 2022 habe sich die Zahl dann mehr als verdreifacht. «Zum Glück bekommt die ukrainische Gesellschaft die meisten davon noch nicht einmal mit.»
Zu spüren bekommt die Bevölkerung aber weiterhin die gezielten physischen Angriffe der russischen Armee auf Anlagen der Energieinfrastruktur.
Am Montagabend waren neun Millionen Ukrainer ohne Strom, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte. Die Ingenieure setzten unermüdlich ihre Reparaturarbeiten am Stromnetz fort.