Aufgrund der Kosten-Nutzen-Rechnung gibt die Grossbank UBS ihr Engagement als Hauptsponsor der Filmfestivals Solothurn und Nyon auf. Je 120 000 Franken zahlte die UBS laut «Tages-Anzeiger» den Solothurner Filmtagen und dem internationalen Dokumentarfestival «Visions du Réel». Da das in beiden Fällen zehn Prozent des Budgets ausmacht, befürchten die Festivalleiter nun einen substanziellen Abbau im Programm ab 2004. Die UBS sei nach wie vor von der Bedeutung der beiden Festivals überzeugt, betonte Michaela Braun von der Abteilung Marketing und Kommunikation, «wir gehen nicht im Schlechten auseinander». Bei der regelmässigen Überprüfung der Sponsoringstrategie habe sich aber gezeigt, dass die beiden Festivals «nicht die erwünschten Kontakte» erbracht hätten.
Braun bestätigte, dass es interne numerische Vorgaben gebe für die Anzahl Menschen, die mit einem bestimmten Sponsoringaufwand erreicht werden sollen. Zu den Anlässen, welche die Anforderung erfüllen, gehören unter anderen das Jazzfestival Montreux und das Filmfestival Locarno. Es sei aber nicht so, dass die UBS nur «Top Events» sponsere. Lokale UBS-Filialen unterstützten vor allem kleinere, regionale Anlässe. Mit der UBS-Kulturstiftung habe das Unternehmen ausserdem ein Instrument, das nicht nach Aufwand und Ertrag entscheide. «Aber das ist dann Mäzenatentum, nicht Sponsoring», erklärte Michaela Braun.
Montag
26.08.2002