Die Nachrichtensendung «HeuteMorgen» hat bei einem Beitrag über den Wegzug des Unternehmens Weatherford aus der Schweiz die Zuhörerschaft in die Irre geführt. Zu diesem Schluss kam die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) in ihrer Beratung vom Freitag.
In der Morgensendung wurde der Eindruck vermittelt, die Annahme der SVP-Volksinitiative «Gegen Masseneinwanderung» sei für den Wegzug des Rohstoffunternehmens verantwortlich. Dreimal wurde auf diesen Zusammenhang hingewiesen.
«Der Beitrag vermittelte den Eindruck, dass sich Radio SRF 1 dabei auf offizielle Verlautbarungen von Weatherford stützte. Darin findet sich jedoch kein Beleg dafür, dass die Initiative tatsächlich eine wesentliche Rolle für den Wegzug des Unternehmens gespielt hat», so die UBI.
Die ausserparlamentarische Kommission des Bundes hiess die Beschwerde der SVP gegen den Beitrag deshalb mit 8:1 Stimmen gut.
Abgewiesen wurde dagegen eine Beschwerde gegen das «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF 1. In einem Beitrag informierte das Journal über den Bundesgerichtsentscheid zu der Frage, ob eine kritische Berichterstattung auf der Webseite des Vereins gegen Tierfabriken die Persönlichkeit von Novartis und Daniel Vasella verletzt habe.
Die UBI musste entscheiden, ob sich die Zuhörerschaft durch den Radiobeitrag eine eigene Meinung zum Geschehen bilden konnten. Sie stellte zwar «Mängel bei der Zusammenfassung der Argumente des Gerichts und bei der Wortwahl fest», kam aber mit 8:1 Stimmen zum Schluss, dass diese Mängel den Gesamteindruck «nicht massgeblich beeinträchtigt haben». Das Sachgerechtigkeitsgebot sei damit nicht verletzt worden.