Wohin geht die Reise für TWmedia? Mit einem Bruttobetriebsertrag zwischen 2,5 und 5 Millionen Franken gehörte die Agentur zuletzt zu den elf ertragsstärksten Mediaagenturen der Leading Swiss Agencies (LSA).
Am Basler Rheinknie betreut die Agentur mittlerweile Mediaspendings in einem Volumen von mehr als 100 Millionen Franken brutto.
Letztes Jahr hat Mitinhaberin Maja Fricker ihr Engagement auf ein Teilpensum reduziert. Dafür ist seit April 2018 Oliver Schönfeld als Managing Director mit im Team. «Dass wir Oliver Schönfeld in die Geschäftsleitung geholt haben, war nicht nur als Ersatz von Maja Fricker gedacht, sondern eine Investition in die Bereiche Strategie, Prozesse und zukünftige Agenturentwicklung», erklärte Inhaber Stephan Küng dem Klein Report.
Schönfeld und Küng kennen sich bestens, da sie von 2001 bis 2009 bereits zusammen die Geschicke von Initiative Media leiteten. Nun ziehen sie bei der Agentur TWmedia, die unterdessen mit einem Team von 20 Köpfen etwa 35 Kunden betreut, erneut am gleichen Strick.
In vielen Bereichen arbeitet TWmedia seit Jahren auch mit dem Mediaschneider-Netzwerk von Urs Schneider zusammen, sagte Stephan Küng im Gespräch mit dem Klein Report. Dazu gehören vor allem der Austausch von Know-how, gemeinsame Schulungsprogramme oder gemeinsame Konditionsverhandlungen auf Gruppenebene.
Und Hoy, die Digital-Tochter von Mediaschneider, ist Technologie-Partner von TWmedia. «Neben unserer eigenen TWmedia Digitalabteilung, welche mittlerweile einen Drittel unserer Planer-Ressourcen abbildet, können wir jederzeit auch auf die Hoy-Experten in den Bereichen Programmatic, SEA/SEO, Brand Safety, etc. zurückgreifen», erklärte der Agenturinhaber.
Doch wie ist es dazu gekommen? Rückblende: TWmedia wurde am 1. April 1997 von Maja Fricker gegründet, damals noch unter dem Namen «The whole Media». Als frühere Key Account Managerin der Publicitas konnte Fricker dementsprechend gute Kontakte zu Werbeagenturen und Regionalkunden vorweisen. «Zu diesem Zeitpunkt wurden auch in Zürich immer mehr Mediaabteilungen von Kreativagenturen ausgegliedert und stellten sich eigenständig auf. In Basel fehlte das Angebot damals noch», blickt Küng zurück.
Seither hat TWmedia einen stetigen Wandel durchgemacht. War die Agentur in den Anfangsjahren noch auf den lokalen Markt konzentriert, änderte sich dies ab 2006 kontinuierlich, als Mediaschneider sich an der Firma beteiligte.
Stephan Küng dazu: «2009 trug dieser Entscheid dann richtig Früchte. Ich wechselte damals als Partner zu Mediaschneider und Coop. Mein grösster Kunde meiner vorherigen Agentur, wollte weiterhin mit mir zusammenarbeiten.»
Weil bereits Manor zu den Kunden von Mediaschneider gehörte, war ein Wechsel von Coop zur selben Agentur aus Konkurrenzgründen aber nicht möglich. So kam es, dass Coop der Standort Basel und damit TWmedia als betreuende Agentur angeboten wurde, was dann auch Küngs Einstieg am Rheinknie bedeutete. «Drei Jahre später wechselte ich dann ganz nach Basel und übernahm die Aktienmehrheit.»
Ginge es nach dem Inhaber, so würde TWmedia in den nächsten Jahren weiter nach oben klettern, noch näher an die umsatzstärksten Mediaagenturen der Schweiz heran. «Natürlich wollen wir weiterhin wachsen und uns qualitativ weiterentwickeln. Aber vor den grundlegenden Herausforderungen steht TWmedia ja bekanntlich nicht allein», bilanziert Stephan Küng.
Agenturen müssten noch mehr Problemlöser, Strategieentwickler und Ideenfinder ihrer Kunden werden, glaubt Küng. Die «Agentur von morgen» werde grundverschieden sein von den Mediaagenturen, wie wir sie noch vor zehn bis 15 Jahren gekannt haben. «Der digitale Wandel, die rasant zunehmende Technologisierung, die Verschmelzung von Kanälen etc. machen unseren Job zunehmend komplexer und in den meisten Bereichen arbeits-, investitions- und beratungsintensiver.»
Besonders gefordert würden Mediaagenturen in den Bereichen Programmatic und Bewegtbildplanung (Screen-Planning), was neben entsprechenden Technologien und Tools auch eine neue Denkweise erfordere. Auch das Thema «Innovation» gewinne vor allem als Treiber des Kampagnen-ROI an Bedeutung.
«Gerade im Zusammenspiel zwischen Media und Kreation sehen wir enormes Potenzial – aber auch Nachholbedarf. Denn genau in der Schnittstelle zwischen Media, Technologie und Kreation entstehen die wirklich herausragenden Kampagnen», so Stephan Küng abschliessend.