Content:

Freitag
16.12.2022

Digital

Nach der Twitter-Sperre weiterhin auf Facebook zu sehen: Musk ist von Los Angeles ins texanische Austin geflogen...

Nach der Twitter-Sperre weiterhin auf Facebook zu sehen: Musk ist von Los Angeles ins texanische Austin geflogen...

Er präsentiert sich gerne als Kämpfer für die Meinungsfreiheit. Wenn es allerdings um seine Person geht, versteht Elon Musk keinen Spass. Das hat am Donnerstag Jack Sweeney erfahren.

Der Teenager aus Florida hat schon mehrmals für Schlagzeilen gesorgt, weil er über Flugzeug-Tracking-Websites den Standort der Privatjets Superreicher verfolgte und anschliessend automatisch per Twitter-Bot im Kurznachrichtendienst über sämtliche Reisen informierte. Öffentlich einsehbar wurden damit die Flugrouten der Privatjets zum Beispiel von Bill Gates und Jeff Bezos.

Auch Elon Musk wurde zum Jagdobjekt des digitalen Planespotters. Der bis vor Kurzem noch reichste Mann der Welt, der in diesen Tagen als Folge seines schiefgelaufenen Twitter-Deals vom Unternehmer Bernard Arnault auf Platz zwei verbannt wurde, fand es aber weniger lustig. Elon Musk sah es als eine Gefahr für sich, dass potenzielle Entführer oder andere Bösewichte mit einem kleinen Klick auf Twitter einsehen konnten, wo und wann er gerade abhebt und landet.

Er liess den 19-jährigen Sweeney wissen: «Ich mag die Vorstellung nicht, von einem Verrückten erschossen zu werden» - und bot Sweeney 5000 Dollar, um das Konto zu löschen.

Dieser lehnte allerdings ab, erhöhte in einem Gegenangebot auf 50’000 Dollar oder zumindest ein Praktikum bei Tesla, hörte dann aber nichts mehr von Musk.

Inzwischen hat ihn Elon Musk auf Twitter blockiert. Sperren wollte er das Konto @ElonJet allerdings nicht. Noch am 7. November erklärte er in einem Tweet sein entsprechendes Bekenntnis zur Meinungsfreiheit.

Jetzt hat er seine Meinung aber geändert. Sweeney musste mitteilen, dass @ElonJet dauerhaft gesperrt worden sei. Auch sein persönliches Konto ist nicht mehr abrufbar.

Musk selbst hat sich in der Causa inzwischen ebenfalls zu Wort gemeldet. Am Donnerstag kündigte er via Twitter «rechtliche Schritte» gegen Sweeney an. Leicht dürfte das nicht werden. Die Fluginformationen sind auf Flightradar24 öffentlich abrufbar. Sweeney lässt sie lediglich auslesen.

Ebenfalls die Sperre auf Twitter wird nicht viel bringen. Sweeney betreibt entsprechende Konten auch auf anderen Plattformen wie Facebook, Instagram oder Telegram. Demnach flog Musk unmittelbar nach der Sperre von Sweeneys Konto vom kalifornischen Los Angeles ins texanische Austin.