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Montag
05.12.2022

Digital

Neben Gesprächen über Umwelt und Industrie hat Emmanuel Macron bei seinem Treffen Elon Musk auch klar gemacht, was für Twitter auf dem Spiel stehen könnte...   (Bild: Twitter)

Neben Gesprächen über Umwelt und Industrie hat Emmanuel Macron bei seinem Treffen Elon Musk auch klar gemacht, was für Twitter auf dem Spiel stehen könnte... (Bild: Twitter)

Im Rahmen seines USA-Besuchs hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den neuen Twitter-Chef Elon Musk getroffen. Das bestätigte Macron am Freitag in einem Tweet.

In diesem hat er weiter berichtet, dass er mit Musk eine «klare und ehrliche Diskussion» geführt habe.

Diese drehte sich um die terroristischen und gewalttätigen extremistischen Inhalte, die sich seit dem Personalnotstand bei Twitter wieder häufen. Musk habe sich dazu bekannt, gegen solche Inhalte in Zukunft verlässlicher vorzugehen. «Absolut», bestätigte Musk dazu seinerseits in einem Tweet auf Französisch.

Der Tech-Milliardär hatte im Vorfeld Zweifel an seinem Durchgreifen aufkommen lassen, indem  er verkündete, Twitter habe zu sehr die Redefreiheit auf der Plattform eingeschränkt.

Kurz vor dem Treffen Macron-Musk wurde bekannt, dass sich Twitter in Zukunft bei der Moderierung von Inhalten mehr auf Automatisierung verlassen will. Das Wichtigste bei diesen Änderungen: «Das Team ist jetzt ermächtigt, so schnell und aggressiv wie möglich zu handeln», sagte die neue Twitter-Chefin für Vertrauen und Sicherheit, Ella Irwin, am Donnerstag in einem Interview mit Reuters.

Laut Irwin will Twitter nun die Automatisierung vorantreiben, anstatt sich auf zeit- und arbeitsintensive menschliche Überprüfungen schädlicher Inhalte zu verlassen.

Den Verantwortlichen bei Twitter dürfte dabei auch bewusst sein, was bei weiterem Dulden der Hasskommentare auf dem Spiel steht.

Mit Blick auf Twitters Einhaltung von EU-Recht hat EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton nämlich in diesen Tagen Strafzahlungen und weitere Massnahmen ins Spiel gebracht. «Es ist völlig klar: Wenn Twitter sich nicht an diese Regeln hält, können wir Strafzahlungen verhängen. Und wenn sich die Regelverstösse fortsetzen, können wir die Plattform in Europa abschalten», sagte Breton den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung «Ouest-France».

«Wir verfolgen sehr genau, was auf Twitter passiert seit der Übernahme durch Elon Musk», betonte Breton und kündigte an, vor Weihnachten werde es ein weiteres Treffen zwischen ihm und Twitter-Chef Musk geben.

Dazu sollen Mitarbeitende seiner Kommission Anfang 2023 einen Stresstest in der Twitter-Zentrale durchführen.

Die verschärften Gesetze über digitale Märkte und digitale Dienste gelten ab Mitte Februar 2024 in der gesamten EU. Für besonders grosse Plattformen sollen die Gesetze schon früher zur Anwendung kommen.