Seit seiner Wahl Ende Mai 2014 konnte Narendra Modi, der neue Premierminister von Indien (@NarendraModi), zum Regierungschef mit den fünftmeisten Followern der Welt aufsteigen: 4 967 847 Nutzer folgen seinem Profil heute. Damit wird er wohl innerhalb der nächsten Tage das US-amerikanische Weisse Haus (@WhiteHouse) mit 4 976 734 Followern überholen.
Das geht aus der Studie Studie «Twiplomacy» hervor, einer jährliche Analyse der Twitter-Präsenz von Staatsregierungen aus aller Welt. Durchgeführt wird die Untersuchung von der PR-Agentur Burson-Marsteller.
Die Studie zeigt weiter auf, dass 83 Prozent der Regierungen der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen über eine Twitter-Präsenz verfügen. Gleiches gilt für zwei Drittel der Staats- und Regierungschefs. 32 Staaten, vor allem in Afrika, Asien und im pazifischen Raum, haben keine Präsenz auf Twitter.
Der Schweizer Bundesrat wird vertreten von seinem Sprecher André Simonazzi (@BR_Sprecher). Daneben betreibt Bundesrat Alain Berset, Vorsteher des Departments des Inneren, einen persönlichen Account (@alain_berset).
Deutlich am meisten Follower hat US-Präsident Barack Obama mit seinem Kampagnenaccount @BarackObama (43 Millionen Follower), gefolgt von Papst Franziskus (@Pontifex), dem auf seinen Kanälen in neun Sprachen insgesamt 13 Millionen User folgen. An dritter Stelle platziert sich der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono (@SBYudhoyono) mit fünf Millionen Followern.
Papst Franziskus hat am zweitmeisten Follower, scheint jedoch der einflussreichste Amtsträger auf Twitter zu sein. Seine spanischen Tweets bekommen im Schnitt mehr als 10 000 Retweets.
Die Nachrichten des venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro erhalten 2000 Retweets. Im Vergleich dazu werden Barack Obamas Tweets im Durchschnitt nur von 1400 Menschen wieder geteilt, trotz seiner grossen Followerzahl.
Die Staatschefs mit den meisten Followern folgen selbst nur wenig anderen Amtskollegen und führen kaum einen Dialog via Twitter. So folgen @BarackObama und @WhiteHouse nur drei anderen Regierungsaccounts.
Ähnlich verhält es sich auch bei André Simonazzi: Seinen fast 4600 Followern stehen nur acht Konten gegenüber, denen er selbst folgt.
Die Aussenminister der Welt nutzen Twitter dagegen intensiv, um sich miteinander zu verbinden und virtuelle diplomatische Netzwerke aufzubauen. Laurent Fabius (@LaurentFabius), der französische Aussenminister, ist der am besten vernetzte Vertreter seines Amtes. Er pflegt eine gegenseitige Verbindung mit 91 Kollegen, Staats- und Regierungsvertretern, darunter auch André Simonazzi.
Auch mehr als 3000 Botschaften und Botschafter sind heute aktiv auf Twitter: Kanada, Frankreich, Israel, Mexiko, die Niederlande, Polen, Russland, Spanien, Schweden, die Türkei, die Ukraine, Grossbritannien und die USA haben ihre Ländervertretungen auf Twitter etabliert. Das Foreign Office von Grossbritannien bestärkt seine Botschafter darin, sich persönlich auf Twitter zu engagieren.