Wie Umfragen in England zeigen, wird die Monarchie immer noch von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt. Der Rückhalt für das Königshaus allerdings schwindet.
Ob man das auch an den Zahlen ablesen kann, welche die BBC rund um die beiden letzten grossen TV-Ereignisse mit der royalen Familie zeigte, muss offenbleiben. Zu interpretieren gäbe es, dass das Interesse der Briten an der feierlichen Krönung von Charles III. laut Einschaltquoten deutlich geringer war als an der Beisetzung seiner Mutter Elizabeth II. im September.
Auf den Sendern der BBC verfolgten am Samstag im Schnitt 13,4 Millionen Zuschauer das historische Ereignis in der Londoner Westminster Abbey. In dem Moment, als Charles III. die St. Edward’s-Krone auf das Haupt gesetzt wurde, waren es laut BBC mehr als 14 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.
Zahlen von anderen Sendern in England gibt es nicht. Die meisten der insgesamt 67 Millionen Menschen im Vereinigten Königreich verfolgen derartige Ereignisse aber ohnehin auf BBC-Sendern.
Bei der Beisetzung von Elizabeth II. im September hatten sich im Schnitt mit mehr als 26 Millionen fast doppelt so viele Zuschauer vor den Bildschirmen versammelt. Der Höhepunkt lag bei 28 Millionen.
Noch grösser war das Interesse bei der Beisetzung von Prinzessin Diana. Nach ihrem tragischen Unfalltod im Jahr 1997 waren es 32 Millionen.
In Deutschland wurde die Krönung von Charles III. von drei Sendern live übertragen. Nach Angaben des Branchendienstes quotenmeter.de verfolgten 6,96 Millionen Menschen die Zeremonie in Deutschland. Mit 4,88 Millionen Zuschauern entfiel demnach der Grossteil der Zuschauer auf die ARD.
Direkt vor Ort standen bei der ersten Krönung im Vereinigten Königreich seit 70 Jahren zehntausende Menschen zwischen Buckingham-Palast und Westminster Abbey am Strassenrand. An der Zeremonie in der Kirche konnten etwa 2300 Gäste aus aller Welt teilnehmen, darunter Mitglieder anderer Königshäuser, Staats- und Regierungschefs und verdiente Bürgerinnen und Bürger.
Aus der Schweiz ist anlässlich der Krönung von König Charles III. und Königin Camilla Bundespräsident Alain Berset nach London gereist. Bei einem kurzen Gespräch am Freitagabend mit dem neuen König habe Charles «seine Liebe zur Schweiz» zum Ausdruck gebracht, sagte Berset am Samstagabend gegenüber dem Westschweizer Fernsehen RTS. Er könne sich vorstellen, dass dieser auch weiterhin seine Skiferien in Klosters verbringen will.
Die Krönung war auch in den sozialen Medien ein Thema. Auf Twitter sorgt neben regen Diskussionen über die Krönungszeremonie und die anwesenden Gäste auch ein überraschender Gast in der Westminster Abbey für Aufsehen. Auf einem Videoclip ist das Mittelschiff der Westminster Abbey zu sehen und für einen kurzen Augenblick lässt sich erkennen, wie eine in Schwarz gehüllte Gestalt durch einen Durchgang huscht.
Schnell entbrannte eine Diskussion, ob es sich hier um den Sensenmann handle. Das würde Charles III. eine kurze Regentschaft voraussagen. Andere spotteten, unter dem schwarzen und bodenlangen Kleid könnte Meghan stecken, die es in letzter Minute doch noch nach London geschafft hat. Bekanntlich wollte sie wegen den Kindern in Kalifornien bleiben und mit Prinz Archie seinen 4. Geburtstag feiern.