Im TV-Rechtehandel für die Fussball-Bundesliga scheint sich eine Kehrtwende abzuzeichnen: Statt sich mit immer höheren Angeboten für die Übertragungsrechte zu überbieten, möchten plötzlich alle Rabatte. Ansonsten würde Fussball halt nicht mehr am TV gezeigt. Sat.1 jedenfalls, bisheriger Besitzer der Fernsehrechte für die deutsche Fussball-Bundesliga, hat die letzte Option für die Rechte nicht mehr verlängert und wartet darauf, ein neues Angebot mit tieferen Preisen zu erhalten. ARD («Wir haben andere Prioritäten») und RTL («Kein Interesse an der Bundesliga») winkten gleich ganz ab, wie die «Financial Times Deutschland» am Mittwoch schrieb. Diese Taktik ruft denn auch «Premiere»-Chef Georg Kofler auf den Plan, der meint, wenn Sat.1 einen Rabatt erhalte, wolle er auch einen für die Rechte des Pay-TVs. Und schliesslich meldet sich da noch RTL mit der Champions League: Wenn alles günstiger werde, dann wolle man auch einen Abschlag auf den Vertrag für die Champions-League-Rechte. Ansonsten verzichte man halt - wie Sat.1 - auf Fussball. Der Ball rollt also, für die Kirch Sport-Nachfolgerin Infront, welche die Rechte verkauft, allerdings in die falsche Richtung...
Mittwoch
05.02.2003