Sirenen heulen, Flammen lodern, Rettungskräfte rasen herbei - ein verheerender Autounfall. Ein Wagen ist ungebremst gegen einen Baum gefahren, am Steuer sass der Enthüllungsjournalist Michael Hastings. Er habe sich durch seine Recherchen und Berichte «mächtige Feinde» gemacht, erfährt der Zuschauer. Die Frage sei nun, ob er den Mercedes selbst mit voller Wucht durch die Leitplanke und gegen den Baum gesteuert hat oder jemand anders. Jemand, der gar nicht im Auto sass.
Mit Feuer und Blaulicht beginnt also die Reportage, welche die ARD am späten Montagabend zeigt. Das ist ungewöhnlich, denn es geht um ein Thema, bei dem es nur selten spektakuläre Bilder zu sehen gibt: Sicherheitslücken in Computersystemen.
Nach dem Unfall von Michael Hastings 2013 stellt sich bis heute die Frage, ob der Bordcomputer seines Wagens gehackt und ferngesteuert worden ist. Der Beitrag «Im Visier der Hacker» geht der Frage nach, ob und wie ein Angriff wie dieser möglich wäre. Und was sich ausser Autos noch so alles hacken lässt in unserer durch und durch vernetzten Welt: Schiffe, Flugzeuge, Häuser. Die Zuschauer bekommen dabei einiges zu sehen.
Journalisten, die über Schwachstellen, Cyberangriffe und Hacker berichten, stehen oft vor einem Bildproblem. Häufig lässt sich nichts zeigen, ausser vielleicht Codezeilen auf einem Bildschirm oder Menschen, die an einem Rechner sitzen.
Bei der Reportage von NDR-Reporter Klaus Scherer und Filmemacher Rudolph Herzog ist das anders: Hier werden vor laufender Kamera ein Auto, eine Luxusjacht und eine Drohne gehackt und ferngesteuert. Man kann zusehen, wie ein Garagentor und ein Herzschrittmacher manipuliert werden.