Er ist nicht nur einer der prominentesten, sondern auch umstrittensten ausländischen Journalisten in Deutschland: Roger Köppel, Chefredaktor und Verleger der «Weltwoche» und SVP-Nationalrat.
Grund genug für «ZAPP», dem Medienmagazin des Norddeutschen Rundfunks (NDR), den Verleger und Politiker einen Tag lang zu begleiten. Caroline Schmidt, der «ZAPP»-Redaktorin ist ein spannendes, entlarvendes Porträt über den eloquenten SVP-Mann gelungen.
Auf der NDR-Homepage schreibt sie über das TV-Porträt: Roger Köppel ist Verleger, Chefredakteur und Politiker. Und das mit grossem Selbstbewusstsein. Er differenziere da nicht zwischen den «verschiedenen Köppels», sagt er gleich zu Beginn des TV-Porträts beim Business-Frühstück mit Mitgliedern der Chefredaktion um 6.30 Uhr im Hotel Sheraton fröhlich ins Mikrofon, er sei ein «wandelndes Multifunktionengebilde.»
Köppel und seine «Weltwoche»-Redaktion provozieren, wo sie nur können, so Schmidt weiter. Und verärgern damit alle, die nicht ihrer Meinung sind, so wie beim Thema Donald Trump, dem designierten amerikanischen Präsidenten.
Sein Sieg ist ein Fest für Köppel. Denn er sieht das so: Das Volk hat gesprochen und es hat das Establishment abgestraft, das es seit Jahren in die falsche Richtung führt. Und auch in Europa könnte es aus Köppels Sicht zu Unruhen kommen, wenn das Establishment nicht endlich begreift, worum es geht. Establishment? Gehört Köppel nicht längst dazu?
Diesen Mann kann man seit über einer Dekade zur Riege der deutschsprachigen Meinungsmacher zählen. Köppel sitzt nicht nur regelmässig in diversen Talkshows, sondern auch im Schweizer Parlament für die Schweizerische Volkspartei (SVP), eine Partei, die mit einfachen Kampagnen gegen Ausländer Wahlen gewinnt. Und in seiner «Weltwoche» hebt er Karikaturen auf den Titel, die Ausländer als Einbrecher, Lüstlinge und Gewalttäter überzeichnen.
Die «Weltwoche» ist in der Schweiz keine kleine Zeitung. Sie hat Macht, weil viele sie lesen. Wer einen Politiker abschiessen wolle, gehe dorthin, heisst es in der Branche. Ist die «Weltwoche» ein rechtes Kampfblatt? Sind nicht alle Zeitungen irgendwie Kampfblätter, fragt Köppel erst zurück. Um dann einzuräumen, dass sie natürlich kämpfen, schon sehr, «wir machen einen engagierten, leidenschaftlichen Journalismus».
Das ist typisch für ihn, findet Caroline Schmidt. Er legt sich meist nicht fest. Oder erst nach langem Zögern, vielen Windungen und Scherzen. Der Mann hat Humor und er ist sehr eloquent. Das hat Roger Köppel zum Erfolg geführt. Auch im Parlament. Nach der Fraktionssitzung der SVP gönnt sich Köppel zum ersten Mal eine volle Mahlzeit. Zwölf Stunden nach dem Frühstück. Danach noch ein Auftritt vor 200 SVP-Anhängern. Am Ende des Tages dankt Köppel für die Aufmerksamkeit, die alles zu sein scheint, was für ihn zählt.
Der Klein Report hat sich das gelungene «ZAPP»-Porträt über Roger Köppel angeschaut und kommt zum Schluss, dass Caroline Schmidt ein sehr treffendes, informatives Porträt über den Machtmenschen Roger Köppel gelungen ist.
Und kommt zum selben Schluss wie Schmidt: Roger Köppel geht es vor allem um eins: Aufmerksamkeit! Dazu sind ihm alle Mittel recht.