Moderatoren des Schweizer Fernsehens, die nebenher gutes Geld mit Auftritten an PR-Anlässen verdienen, durften diese Honorare bislang in ihre eigene Tasche stecken. Das soll sich nun ändern. Bundesrat Moritz Leuenberger will, dass die Moderatoren des Schweizer Fernsehens künftig einen Teil ihrer Einkünfte aus Nebenjobs abgeben. Dies bestätigte sein Sprecher Dominique Bugnon gegenüber dem «Beobachter»: «Bundesrat Leuenberger erwartet eine Regelung betreffend Einkommensablieferungen der Moderatoren an die SRG.»
Vor allem News-Moderatorinnen und -Moderatoren lassen sich in ihrer Freizeit immer wieder für PR-Anlässe von Firmen engagieren, über die sie sonst journalistisch berichten, wie der «Beobachter» bereits 2008 kritisierte. Es geht um die Frage, ob die Fernsehstars persönlichen Nutzen aus ihrem durch ihre TV-Präsenz aufgebauten Marktwert ziehen dürfen - schliesslich handelt es sich um gebührenfinanzierten Mehrwert. Bisher dürfen die Moderatoren diese Nebeneinkünfte - oft mehrere tausend Franken pro Auftritt - in ihre eigene Tasche stecken. Damit soll nun Schluss sein.
Donnerstag
15.04.2010



