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Samstag
18.08.2018

TV / Radio

Prognose: Bis acht Streaming-Abos parallel

Prognose: Bis acht Streaming-Abos parallel

Die À-la-carte-Fernsehensender wie Netflix oder Amazon Prime florieren. Immer mehr TV-Zuschauer leisten sich sogar mehrere Streaming-Abos parallel, weiss eine neue Studie von Ampere Analysis. In Deutschland reagieren die klassischen TV-Sender mit der Idee einer gemeinsamen «Supermediathek».

Bei der Presse bleibt die Bereitschaft, für digitalen Lesestoff zu zahlen, immer noch hinter den Erwartungen der Verlage zurück. Die TV-Zuschauer scheinen für Serien und Filme dagegen freizügiger ins Portemonnaie zu greifen. So zahlt fast die Hälfte der deutschen Haushalte mittlerweile für zwei oder mehr Streaming-Abos parallel, steht in der neuen Studie der britischen Marktforscher.

Und diese Mehrfach-Abos wachsen rasant: In der Vorgängerstudie vor drei Jahren waren es nur gut ein Fünftel der Haushalte gewesen. «Sechs bis acht parallel genutzte Dienste pro Haushalt», erwarten die Autoren mittelfristig sogar.

Auch wenn am Expansionstrend des Streaming-Fernsehens kaum zu zweifeln ist - die Studie ist mit Vorsicht zu geniessen. Mitgeschrieben hat auch CirKus TV, ein Streaming-Kanal von Amazon.

Nur vier Jahre, nachdem Netflix in Deutschland gestartet ist, halten die Autoren den deutschen Streaming-Markt bereits für «gesättigt». Amazon habe dabei die Nase vor Netflix, schreiben sie.

Den Grund für die Sättigung liege in der geballten Macht, mit der Amazon und Netflix den Streaming-Markt besetzt haben: Ihre Angebote seien zu relativ günstigen Preisen zu haben und sie böten «Originals», die es nur bei ihnen zu sehen gibt. 

Die Strategie der Streaming-Dienste, sich mit Eigenproduktionen unersetzlich zu machen, scheint zurzeit Früchte zu tragen. Die «klassischen» TV-Anbieter in Deutschland reagierten auf die digitalen Newcomers mit der Idee einer «Supermediathek», wo öffentlich-rechtliche Anstalten, private Sender und Verlage ihre Inhalte geschwisterlich unter einem Dach Online stellen könnten.

Die Idee ist nicht neu: Vor fünf Jahren lanciert, war die senderübergreifende Mediathek schliesslich am Kartellrecht gescheitert.