Das Fernsehgeschäft in Frankreich wird immer mehr zum Verlustgeschäft. Die privaten Gratissender haben im Jahr 2016 erstmals ein «global negatives» Betriebsergebnis vorgewiesen, wie eine Erhebung der französischen Regulierungsbehörde CSA zeigt.
Untersucht wurden insgesamt 24 Gratiskanäle, darunter die sechs Sender der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt France Télévisions. Diese konzentriert in Frankreich 52 Prozent des Gesamtumsatzes im TV-Sektor.
Sowohl France Télévisions (+ 2,2 Prozent) als auch die privaten Kanäle (+ 3,4 Prozent) konnten 2016 ihren Umsatz steigern. Dennoch «verschlechtert sich die ökonomische Gesundheit des Sektors», wie der Hohe Rat für audiovisuelle Medien (CSA) resümiert.
Während die Gruppe France Télévisions ein um 32,2 Millionen Euro negatives Betriebsergebnis vorzuweisen hatte, waren auch die kostenlosen Privatkanäle zum ersten Mal «global negativ» mit einem Minus von 82 Millionen.
Bereits seit 2011 sinken die Erlöse aus dem Betrieb der Privatsender bei mehr oder weniger konstanten Umsatzzahlen. «Die nach wie vor positiven, aber sinkenden Betriebsergebnisse bei TF1 und M6 konnten die Ergebnisse der weiteren Privatkanäle nicht mehr kompensieren.»
Auch das Nettoergebnis der Privatkanäle sackte von 386,5 Millionen im Jahr 2015 auf 25,1 Millionen Euro im Folgejahr ab. «Diese Verschlechterung ist hauptsächlich auf das stark abfallende Nettoresultat von TF1 zurückzuführen (Rückgang um 271 Millionen Euro).» Im Vergleichsjahr 2015 wirkte sich der Verkauf der Eurosport-Anteile an Discovery ausserordentlich positiv auf das Ergebnis von TF1 aus.