Das neue Schweizer Fernsehpanel, dessen erste Daten nun in der Woche vom 18. Februar veröffentlicht werden sollen, wird auch zeitversetztes Fernsehen sowie die Nutzung über Computer und Laptops erfassen. Nach wie vor keinen Einfluss auf die TV-Quoten hat dagegen der zunehmende TV-Konsum über Smartphones und vor allem Tablets. Bisher technisch nicht machbar, soll das Messsystem jedoch mittelfristig um die mobilen Gerätetypen erweitert werden, sagte Mediapulse-Kommunikationschef Nico Gurtner auf Nachfrage des Klein Reports.
Dass die mobile Nutzung bereits beträchtlich ist, zeigen die Zahlen von Zattoo. Im Januar hätten über 50 Prozent der gezählten Unique User den Internet-TV-Service über Applikationen für Smartphones und Tablets konsumiert, sagte Jörg Meyer von Zattoo gegenüber dem Klein Report. Die Mediapulse hingegen geht von einer «äusserst geringen» TV-Nutzung über Smartphones und Tablets aus. Die New Establishment Survey der Mediapulse zeige, «dass der Grossteil der mobilen Nutzung auf dem Laptop erfolgt», sagte Gurtner.
Im Einsatz sind bei Mediapulse seit Anfang Jahr die Messsysteme «5000 Series PeopleMeter» und «VirtualMeter» des internationalen Unternehmens Kantar Media. Letzteres ist eine Software, die den TV-Konsum über den Computer misst. Doch was bei PCs und Laptops funktioniert, ist bei Smartphones und Tablets nicht möglich - als Problem nennt Mediapulse das mobile Betriebssystem von Apple.
«Das technische Hindernis liegt daran, dass es Apple nicht zulässt, dass eine App die andere beobachtet. Damit kann keine Messapp installiert werden, die den Fernsehkonsum über Smartphone und Tablet misst», erklärte Gurtner. Allerdings wäre es nicht sinnvoll, die mobile Nutzung ohne Apple-Geräte zu erheben. «Das ergäbe eine nicht repräsentative Auswahl, also eine verzerrte Abbildung der Realität.»
Mittelfristig sei dies jedoch möglich und die Erweiterung des Messsystems ein Ziel der Mediapulse. «Auch Kantar Media arbeitet an einer Lösung dieser Frage», so Gurtner.