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Donnerstag
05.04.2001

Für Freitag ist ein Treffen mit Vertretern des US-Medienunternehmens
Turner Ventures International geplant, sagte der neue NTW-Generaldirektor Boris Jordan in einem Interview in der Donnerstagausgabe der Zeitung «Iswestija». Turner hatte am Mittwochabend bestätigt, dass er sich mit dem bisherigen Media-MOST-Eigentümer Wladimir Gussinski auf die Übernahme von Aktienanteilen geeinigt habe. Wie Turner Ventures mitteilte, muss nun mit Gasprom über die Kontrolle geredet werden. «Wir hoffen auf ein Abkommen mit Gasprom, das die Unabhängigkeit von NTW sicherstellt», erklärte Ted Turner. Nach Angaben der «Washington Post» und russischer Medien zahlt das Konsortium 225 Mio. Dollar für die Anteile. Grundsätzlich sei Gasprom an einem Verkauf von NTW-Anteilen interessiert, sagte ein Vorstandsmitglied des staatlichen Erdgaskonzerns Gasprom. Erste Verhandlungen am Donnerstag zwischen Gasprom und den streikenden Journalisten schlugen fehl. 400 Angestellte hielten die Sendezentrale weiter besetzt. Den Vorschlag des bisherigen Eigentümers Media-MOST, drei Monate lang sowohl auf personelle wie redaktionelle Veränderungen zu verzichten, lehnte Gasprom ab. Die Streikenden verweigerten ihrerseits die Unterschrift unter ein Papier, das die Übernahme besiegelt hätte. Trotzdem wurde der normale Sendebetrieb am Donnerstagvormittag wieder aufgenommen. Der bisherige NTW-Generaldirektor Jewgeni Kisseljow betonte, trotz der Wiederaufnahme des Programms werde der Protest weitergehen. «Er wird nur neue Formen annehmen», sagte Kisseljow.