Der renommierte Turner-Preis für moderne Kunst ist an das von den vier nominierten Künstlerinnen und Künstlern gegründete Kollektiv übergeben worden.
In einem subversiven Akt entziehen sich damit Tai Shani, Oscar Murillo, Helen Cammock und Lawrence Abu Hamdan dem auf Personalisierung spezialisierten Kunstmarkt.
In der Gegenwart politischer Krisen, so die Kunstschaffenden, wollen sie ein Zeichen setzen und den Turner-Preis, der mit 40’000 Pfund dotiert ist, teilen.
Die Jury zeigte sich hocherfreut, sieht im Ausdruck von «Solidarität und Zusammenarbeit» einen zusätzlichen Kunstakt, den sie als «politische wie soziale Poetik» auch prämieren wolle.
Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» ist in ihrem Urteil über dieses Vorgehen unschlüssig: «Man kann darin eine noble Geste sehen. Oder eine tiefe Verbeugung vor dem Zeitgeist.»