Der regierungskritische türkische Journalist Erk Acarer (48), der in Berlin im Exil lebt, wurde am Mittwochabend von drei Männern angegriffen und verletzt. Als Motiv hinter der Attacke wird sein journalistisches Schaffen vermutet.
Gemäss «Tagesspiegel» ist der Journalist nach dem Angriff mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, nach ambulanter Behandlung danach aber wieder entlassen worden. Gegenüber der Polizei gab er an, dass er die Täter kenne und als Motiv für die Tat seine Arbeit als Journalist vermute.
Erk Acarer ist 2017 mit einem Nothilfe-Stipendium von Reporter ohne Grenzen (RSF) nach Berlin gekommen und lebt dort seitdem im Exil. In der Türkei wurde er wegen Veröffentlichung von geheimen Informationen zur staatlichen Sicherheit und zu Geheimdienstaktivitäten angeklagt, heisst es im «Tagesspiegel» weiter.
Reporter ohne Grenzen ist schockiert über den Angriff auf Acarer. «Wir kennen die Hintergründe der Tat noch nicht, aber dass ein regierungskritischer Journalist aus der Türkei in Berlin angegriffen wird, ist besorgniserregend und könnte andere Exiljournalistinnen und -journalisten im Land einschüchtern», sagt Christian Mihr, Geschäftsführer der Journalistenorganisation, am Donnerstag.
«Medienschaffende im Exil sind vor Repressionen in ihren Heimatländern geflohen. Sie müssen sich hier sicher fühlen können.»