Der Kurznachrichtendienst Twitter ist in der Türkei seit Donnerstag wieder freigeschaltet. 24 Stunden zuvor hatte das türkische Verfassungsgericht die Sperre als verfassungswidrig taxiert, da sie gegen die Meinungsfreiheit verstösst.
«Jeder hat die Freiheit, sich auszudrücken und seine Gedanken und Meinungen mit Äusserungen zu verbreiten», heisst es in der Verfassung. Das Verfassungsgericht forderte das Telekommunikationsdirektorat und den Kommunikationsminister am Mittwoch auf, die Sperre unverzüglich aufzuheben.
Die Twitter-Sperre wurde im Vorfeld der türkischen Regionalwahlen von Premierminister Recep Tayyip Erdogan verhängt, um vor dem Urnengang die Verbreitung unliebsamer Informationen zu verhindern. Der Entscheid könnte nun zum Präzedenzfall werden, womit künftig solche umfassenden Sperren von Internetdiensten nicht mehr möglich würden.