In der Nacht zum Sonntag war die Journalistin Ebru Umar in ihrem Ferienhaus in Kusadasi an der türkischen Ägäisküste von der Polizei festgenommen worden. In der Nacht auf Montag ist nun in die Amsterdamer Wohnung der aus der Türkei stammenden Holländerin eingebrochen worden.
Zwar war Umar nach dem Verhör durch die Staatsanwaltschaft am Sonntag wieder auf freiem Fuss, sie darf aber nach wie vor die Türkei nicht verlassen. Dies vermutlich wegen ihren kritischen Statements gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan, die sie kurz davor im holländischen Gratisblatt «Metro» veröffentlicht und auch via Twitter ausschnittweise verbreitet hatte.
Gegenüber den holländischen Medien sprach Umar von einem Akt der «Einschüchterung und Provokation». Ein Computer sei aus ihrer Wohnung gestohlen worden, sagte sie. An eine Wand schmierten die Einbrecher «Hoer» (Niederländisch für «Hure»).
Umar schreibt für verschiedene niederländische Zeitungen und Magazine, unter anderem für das «Algemeen Dagblad» und «Het Parool». Sie ist bekannt für ihre kritischen Äusserungen gegeünber dem Islam. Sie galt als nahe Kollegin des Filmemachers und Satirikers Theo van Goghs, der 2004 von einem islamistischen Fundamentalisten ermordet worden war. 2005 erbte sie dessen Kolumne bei «Metro».