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Donnerstag
11.07.2002

Die deutsche Regierung will noch vor dem Wochenende einen Nachfolger für Telekom-Chef Ron Sommer präsentieren. Das verlautete am Donnerstag aus Kreisen des Aufsichtsrates von Europas grösstem Telekommunikations-Konzern. Der seit Monaten in der Kritik stehende Telekom-Chef selbst bestand in einem Interview nicht mehr explizit darauf, an der Spitze des Unternehmens zu verbleiben: Es gehe um das Unternehmen, nicht um seine Person, sagte Sommer. Aus Aufsichtsratskreisen hiess es, die aussichtsreichsten Kandidaten für die Sommer-Nachfolge seien DaimlerChrysler-Vorstand Klaus Mangold und der persönlich eng mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) befreundete Chef des Touristik-Unternehmens TUI, Michael Frenzel. Bis zum Nachmittag blieb unklar, ob einer der gehandelten Kandidaten für den Telekom-Chefposten bereits zugesagt hat. «Dieser Job ist eigentlich ein Himmelfahrtskommando - und viel Geld wird da auch nicht verdient, sonst gibt es Ärger mit den Kleinaktionären», fasste ein mit der Kandidatensuche Vertrauter die Lage zusammen. Vehement für den Verbleib Sommers setzten sich dagegen Tausende Telekom-Mitarbeiter ein. Sie sicherten dem Konzernchef in E-Mails ihre Unterstützung zu.