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Montag
09.05.2016

Medien / Publizistik

Glanzmann: «Müssen nicht Gewinn machen»

Glanzmann: «Müssen nicht Gewinn machen»

Noch sind es nur noch wenige Wochen bis am 10. Juni in Paris die Euro 2016 mit dem Spiel des Gastgebers Frankreich gegen Rumänien beginnt. Für den passionierten Fussballfan hat aber die Vorfreude auf das europäische Turnier schon lange begonnen. Denn er hat sich längst ein (Panini)-Sammelalbum besorgt und tauscht fortan engagiert und auf allen möglichen Kanälen mit Freunden und Bekannten.

Wer sein Sammelalbum bis zum Turnierbeginn voll haben will, muss sich nicht nur sputen, sondern auch tief in die Tasche greifen. Seit einigen Jahren gibt es neben dem doch sehr kommerziell anmutenden Panini-Album auch ein künstlerisch hochwertig gemachtes Sammelalbum mit dem wunderbaren Namen «Tschuttiheftli», das, wie es der Name schon vermuten lässt, aus der Schweiz stammt. Der Klein Report hat sich das «Tschuttiheftli» besorgt und sprach mit den Machern hinter dem Projekt.

Silvan Glanzmann gehört zu den Gründern des schweizerischen Fussballalbums. Und für ihn und seine Weggefährten war von Anfang an klar, dass «wir eine künstlerisch hochwertige Alternative zum Panini-Album kreieren wollten. Darum stand auch der Kommerz bei uns nie im Vordergrund. Wir müssen keinen Gewinn erzielen», erklärt der Illustrator aus Luzern. «Natürlich freuen wir uns, wenn am Schluss noch etwas übrig bleibt und das teilen wir dann gerne mit den verschiedenen Illustratoren des Sammelalbums.»

Apropos Illustratoren: Jede Mannschaft im «Tschuttiheftli» wurde von einem anderen Illustrator kreiert und auch sie bekommen im Sammelalbum ein Gesicht, was ein kluger Schachzug der Macher ist. Denn so bekommen die Illustrationen noch eine persönlichere Note.

Das «Tschuttiheftli», das es seit der Euro 2008, die in der Schweiz und Österreich stattfand, gibt, ist hierzulande längst Kult. Der grosse Erfolg bei den einheimischen Fussballfans hat die Macher aus der Innerschweiz ermutigt, auch jenseits der Grenzen aktiv zu werden. Seit zwei Jahren gibt es bereits einen Vertrieb in Deutschland «und im letzten Jahr haben wir dort ungefähr gleich viele `Tschuttiheftli` wie in der Schweiz verkauft. Auch in diesem Jahr sieht`s wieder ganz gut aus», sagt Glanzmann. Der Vertrieb wird von einer kleinen Kommunikationsagentur in Hamburg gemacht.

Weil sich Österreich seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder für eine EM qualifiziert hat, haben sich Silvan Glanzmann und seine elf Vereinskollegen entschlossen, das Heft auch in Österreich auf den Markt zu bringen. «In Österreich arbeiten wir mit einer Sozialfirma zusammen, die Arbeitsplätze für über 50-Jährige organisiert», so Glanzmann gegenüber dem Klein Report. «Das passt perfekt in unsere Philosophie und die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos.»

Glücklich sind die Macher auch darüber, dass sie ihr charmantes Sammelalbum kürzlich an einem Fussball-Filmfestival in Paris präsentieren durften. Und zurzeit laufen die Verhandlungen, dass das «Tschuttiheftli» auch bald im Schweizer Kulturzentrum der französischen Hauptstadt erhältlich sein wird. «Es ist schön, wie sich unser Baby entwickelt. Darauf sind wir alle sehr stolz! Und möchten die Gelegenheit nutzen, um uns bei allen zu bedanken, die uns von Anfang an unterstützt haben.»