Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat die Regierung in Prag um nähere Informationen zur Krise im tschechischen Fernsehen ersucht. Das entsprechende Gesuch enthalte weder Proteste noch Stellungnahmen zu Gunsten einer der zerstrittenen Parteien, sagte Aussenamtssprecher Ales Pospisil am Sonntag. Mit Besorgnis hat der umstrittene Direktor des Tschechischen Fernsehens (CT), Jiri Hodac, auf die Streikwarnung von Gewerkschaftern und Fernseh-Beschäftigten reagiert. Einen solchen Schritt habe er «von Profis nicht erwartet», sagte Hodac einem privaten TV-Sender am Sonntag in Prag. Ihm wird eine grosse Nähe zur Demokratischen Bürgerpartei (ODS) von Parlamentspräsident Vaclav Klaus vorgeworfen. Hodac hatte am Samstag vier führende CT-Mitarbeiter entlassen, die sich im Direktorium gegen ihn gestellt hatten. Der Fernsehstreik weitet sich aus: Seit Dienstag werde nun auch im Studio Brno (Brünn) gestreikt, teilte die Nachrichenagentur CTK mit. Auch haben sich die zwei grössten Gewerkschaftsbünde Tschechiens nach einer Krisensitzung für eine Unterstützung der streikenden Fernsehbeschäftigten ausgesprochen.
Montag
01.01.2001