Eigentlich verkauft er sich gerne als superreich. Aber im Moment muss Donald Trump offensichtlich durch einen finanziellen Engpass. Damit könnte auch der neuerliche Wahlkampf des ehemaligen US-Präsidenten im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur 2024 gefährdet sein.
Über diese Entwicklung berichten übereinstimmend verschiedene Medien in den USA.
Wie die «Washington Post» am Sonntag zu schreiben wusste, habe Trump über sein politisches Finanzierungskomitee PAC allein im ersten Halbjahr rund 40,2 Millionen Dollar für Anwaltskosten ausgegeben.
Diese Ausgaben seien derzeit auch Gegenstand von Ermittlungen der US-Staatsanwaltschaft wegen möglicher Interessenskonflikte zwischen Trump und Prozesszeugen. Sein «Save America»-PAC sei in diesem Jahr mit so hohen Kosten konfrontiert gewesen, dass eine Spende in Höhe von 60 Millionen Dollar an eine Gruppe zur Unterstützung von Trumps Kandidatur zurückgefordert werde, schrieb die Zeitung «New York Times». Dies deute auf eine mögliche finanzielle Krise hin.
Das Team von Donald Trump sei deshalb daran, einen Fonds einzurichten, um einige der Verfahrenskosten auszugleichen, die im Zuge von Ermittlungen und Anklagen gegen den ehemaligen US-Präsidenten anfallen.
Laut einer der Quellen des Berichts in der NYT sei aber nicht zu erwarten, dass der Fonds Trumps eigene Anwaltsrechnungen abdeckt. Vielmehr gehe es um Kosten für Mitarbeiter und Verbündete Trumps, die in die verschiedenen Ermittlungen verwickelt seien.
In dieser finanziellen Situation kommt es nicht gerade gelegen, dass ein US-Richter eine millionenschwere Verleumdungsklage Donald Trumps gegen den Fernsehsender CNN abgewiesen hat. Trump forderte 475 Millionen Dollar Schadenersatz, weil CNN ihn bei der Berichterstattung mehrfach mit Adolf Hitler gleichgesetzt habe.
CNN hatte Trumps unbegründete Behauptung, er sei durch Betrug um seinen Sieg bei der Präsidentenwahl im November 2020 gebracht worden, in seiner Berichterstattung mehrfach als «grosse Lüge» bezeichnet. Trump argumentiert, dass «die grosse Lüge» ein Ausdruck sei, der Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels zugeschrieben wird.