Immobilien-Tycoon Donald Trump ist auf dem besten Weg, für die Republikaner ins Rennen um das Präsidentschaftsamt zu gehen. Für den Klein Report kommentiert Medienexpertin Dr. Regula Stämpfli den politischen Aufstieg von Trump und was dieser über die Medien aussagt.
Ziemlich fassungslos berichten die Mainstream-Medien über Donald Trump und fragen sich allen Ernstes, wie dieser Mann ohne Regierungseigenschaften es zum ernsthaften Präsidentschaftsananwärter schaffen konnte. Dabei ist die Antwort offensichtlich: Donald Trump ist die perfekte «Berühmtheit für Nichts» und somit sofort wählbar.
Seit 20 Jahren werden Menschen ausschliesslich aufgrund ihrer sichtbaren körperlichen und/oder materiellen Eigenschaften bewertet. Stars, Blondinen, Hengste, Führer, Bestsellerautoren, Millionäre, Starmanager mit goldenen Schirmen, Adelige etc machten die «relevanten» Klick- und Printmedien reich, vor allem auch durch die Aufmerksamkeit der Leitmedien.
Völlig unabhängig davon, ob irgendwelche gesellschaftlichen oder wissenschaftlichen Leistungsausweise vorlagen (denken Sie nur an die Fernsehexperten): Echte Karrieren machen diese «Berühmtheiten für Nichts» schon seit Jahren. Auch Barack Obama wurde ja nicht aufgrund seiner politischen Leistung, sondern aufgrund der Projektionen, aufgrund seines Images und aufgrund seiner Rhetorik gewählt – nur wagte dies 2008 noch niemand so auf den Punkt zu bringen. Im Jahr 2016 ist es also Donald Trump.
Wie am Hof von Versailles werden in den Medien Stars und Sternchen portiert und erringen – zu aller Entsetzen – dann auch noch echte Hofmacht. Trumps Politerfolg liegt in der Klickraten-Kultur. Eine Kultur der «celebrity for its own sake, of kidding-but-not-kidding-but-maybe-really-kidding, a culture of materialism and greed» wie sie Jim Lews für «the Intercept» beschreibt.
Eine Kultur, die vor allem in linksliberalen Leitblättern, Magazinen und im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gefeiert wurde – und nicht von konservativen Medien. Anekdote nebenbei: Der einzige Sender, der sich mit Donald Trump anlegte als dieser sich weigerte, mit einer bestimmten Moderatorin vor die Kamera zu treten, waren die FOX-News. Fazit: Trumps Erfolg sagt mehr über die herrschende Medien«demokratie» aus als letzterer lieb ist.