Es geht um eine Aussage von George Stephanopoulos vom März 2024, in der der Moderator mehrfach in einem Gespräch mit einer Trump-Unterstützerin rumtobte, wie sie denn «einen von den Geschworenen verurteilten Vergewaltiger» unterstützen könne.
Diese Aussage wiederholte der ABC-Starmoderator mehrfach. Sie war aber faktenfrei. Denn die Geschworenen hatten Donald Trump explizit vom Vorwurf der «Vergewaltigung» entlastet. Die Autorin E. Jean Carroll soll von Trump sexuell belästigt und verleumdet worden sein, aber nicht vergewaltigt.
Nun muss der Sender ABC über 15 Millionen Dollar an eine Stiftung von Donald Trump zahlen plus eine Million zusätzlich an seine Anwälte.
Linke Medien schreien, dass ABC sich hätte einschüchtern lassen, rechte Medien schreien, dass die Tatsache, dass ABC gezahlt hätte, darauf hinweise, dass ABC nicht wollte, dass der Fall öffentlich würde.
Mit dieser Zahlung gilt die Verleumdungsklage von Donald Trump gegen ABC als erledigt. Die Medien spekulieren indessen weiter. Denn es ist äusserst selten in den USA, dass ein Prominenter oder Politiker gegen Medien gewinnt, da selbst Verleumdung unter Meinungsfreiheit fallen kann, wenn sie als «Meinung» formuliert wird.
Nur wenn nachgewiesen werden kann, dass die Verleumdung des Moderators «mit Absicht» einer Rufschädigung erfolgte, kommt es zu einer Verurteilung.
Das Problem das ABC hatte war, dass der Moderator von «Fakten» sprach, als er Donald Trump der Vergewaltigung bezichtigte.
George Stephanopoulos war unter anderem Kommunikationsdirektor des Präsidentschaftskandidaten Bill Clinton im Wahlkampf 1992.