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Mittwoch
13.12.2017

Medien / Publizistik

Emilio Gutiérrez Soto soll nach Mexiko ausgeschafft werden. Seit zehn Jahren lebt der mexikanische Journalist in den USA im Asyl. Wegen seiner Arbeit wurde ihm in seinem Heimatland mit dem Tod gedroht.

Letzte Woche haben Vollzugsbeamte der US-Einreisebehörden Gutiérrez und seinen 24-jährigen Sohn festgenommen. Nachdem ihr Anwalt die unmittelbar drohende Abschiebung gestoppt hat, werden sie in einem Abschiebegefängnis in Texas festgehalten, wie Reporter ohne Grenzen (ROG) jüngst über den Fall schrieb.

Gutiérrez hatte in Mexiko für «El Diario del Noroeste» geschrieben. Nachdem er über Vorwürfe berichtete, Armeeangehörige seien in Raubüberfälle und Erpressung verstrickt, erhielt er Morddrohungen, vermutlich aus dem Militär. Im Juni 2008 floh er deshalb in das nördliche Nachbarsland. 

Einen Monat zuvor hatten rund 50 Soldaten bei einer illegalen nächtlichen Razzia sein Haus gestürmt. Ein Journalist derselben Zeitung, Armando Rodríguez Carreón, wurde im November 2009 in der Grenzstadt Ciudad Juárez ermordet.

Jahrelang wartete der Journalist auf einen Entscheid der US-Asylbehörde. Im vergangenen Juli hiess es schliesslich, Gutiérrez habe die Gefahr für sein Leben im Falle einer Rückkehr nach Mexiko «nicht ausreichend» belegt. «Angesichts der Gefahr für Journalisten in Mexiko» hält die Journalistenorganisation ROG die drohende Abschiebung für «völlig unverantwortlich».