Auch die Schweizer Journalistenschule MAZ blieb von der Pandemie nicht verschont: Die Ausbildungsstätte in Luzern hat 2020 einen Rekordverlust von 436'000 Franken eingefahren. 2019 schrieb das MAZ noch einen Jahresgewinn von knapp 52'000 Franken.
Weder die Kurzarbeitsentschädigung noch der Mietzinserlass beim Lockdown im Frühjahr konnte den höchsten Verlust in den letzten 20 Jahren beim MAZ verhindern. Doch «dank der guten Vorjahre» könne die Stiftung das Rekordminus tragen, teilte die Journalistenschule im neuen Jahresbericht am Donnerstag mit.
Auf den falschen Fuss erwischt wurde das MAZ in der ersten Corona-Welle. Nach Verhängung des Lockdown im März mussten alle Kurse bis in den Juni abgesagt werden, nur wenige Schulungen wurden digital angeboten.
Diese Phase hat das MAZ für die digitale Aufrüstung genutzt: «So investierten wir in die Technik der Räume, damit die Kurse sowohl digital als auch vor Ort durchgeführt werden können», fasst Sonja Döbeli Stirnemann, COO und stellvertretende Direktorin am MAZ, die umgesetzten Massnahmen im Jahresbericht zusammen.
Beim zweiten Lockdown im Herbst sei man dafür vorbereitet gewesen. Seit Ende Oktober finden alle Kurse, bis auf wenige bewilligte Präsenzausnahmen, digital statt. Trotzdem konnte das MAZ den abrupten Stopp und die Schliessung im Frühjahr im folgenden Herbst «nicht mehr auffangen», heisst es weiter.
Währen die Nachfrage bei der Diplomausbildung Journalismus «recht stabil» blieb, verzeichnete die Journalistenschule eine tiefere Nachfrage bei den Führungsseminaren und den Tageskursen im Journalismus. Über alle Angebote im Journalismus gesehen betrug der Umsatzrückgang 6 Prozent.
Noch stärker eingebrochen ist der Umsatz der Abteilung Kommunikation. Im Corona-Jahr nahm das MAZ dort satte 35 Prozent weniger ein. «Die Umstellung auf digitalen Unterricht erfolgte in diesem Bereich später und zögerlicher als im Journalismus», steht im Jahresbericht dazu.
Insgesamt nahm das MAZ 2020 knapp 3,7 Millionen Franken Kursgelder ein und damit etwa eine Million Franken weniger als 2019. Zusammen mit Schulgeldern der Kantone und Beiträgen von Bund, Stiftern, Wirtschaftsbeirat und Sponsoring beläuft sich der Betriebsertrag auf 4,9 Millionen Franken.