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Mittwoch
20.08.2003

Die Boomzeit ist zwar auch für die IT-Abteilungen in den Betrieben vorbei. Die Informatik-Leiter müssen ihr Budget immer stärker rechtfertigen. Doch im letzten Jahr haben weniger als die Hälfte der Betriebe ihre IT-Kosten effektiv reduziert, lautet das Ergebnis einer Studie der Beratungs- und Prüfgesellschaft KPMG. Bei einigen der 100 befragten Schweizer Unternehmen, die von Einsparungen gesprochen hätten, seien in Realität nur die üblichen Budgeterhöhungen ausgeblieben, hiess es in der am Mittwoch publizierten Studie weiter.

Gemäss der Studie haben im Jahr 2002 lediglich 48% der Unternehmen effektiv bei den IT-Kosten gespart. Im Durchschnitt wurden die Kosten um 13% gekürzt - die Einsparungen seien allerdings unterschiedlich hoch. Sie bewegten sich zwischen bescheidenen 2% und drastischen 30%. Für das laufende Jahr wollen 42% aller befragten Unternehmen zudem ihre Kosten senken - 47% diese aber erhöhen.

Am härtesten getroffen hat es laut Studie die IT-Abteilungen in der Telekom/Informatik-Branche, wo 92% aller befragten Unternehmen im letzten Jahr Kosten gekürzt haben. An zweiter Stelle folgten mit 87% aller Betriebe die Finanzdienstleister, und an dritter Stelle die eigentlich eher konjunkturresistente Branche Chemie/Pharma/Gesundheit. Keinem IT-Leiter mache Sparen wirklich Freude: Einerseits entstehe dabei die Gefahr, dass der Sparbefehl als «kurzfristig ausgerichtete Pflichtübung» ausgeführt werde. Anderseits könnten gegenwärtige Einsparungen zukünftige Mehrkosten provozieren, die das Eingesparte wesentlich übersteigen könnten, schrieben die Autoren. Investiert wird laut Studie aber dort, wo die Informatik dem Kerngeschäft nützt, das heisst bei Produktion und Lieferung, Produktentwicklung, Marketing sowie Einkauf.