Insgesamt sind es Good News für den Werbemarkt, der in vielen Branchen unter Long Covid, Inflation und anderen Krisen leidet: Bis Ende Jahr sollen die Werbeinvestitionen weltweit um 5 Prozent auf eine Netto-Investitionssumme von voraussichtlich 754,4 Milliarden US-Dollar steigen.
Weniger euphorisch stimmt die Prognose für die Schweiz: Hier ist für 2024 lediglich mit 1,8 Prozent mehr Werbeausgaben zu rechnen, wie aus dem am Freitag veröffentlichten «Global Ad Spend Report» hervorgeht.
Damit bildet die Schweiz das Schlusslicht zusammen mit Australien, wo ebenfalls nur eine leichte Steigerung um 1,8 Prozent zu erwarten ist.
Zugpferdchen dagegen sind die USA, wo die Präsidentschaftswahl derzeit massenhaft Geld in den Werbemarkt pumpt. Auch die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris kurbeln die Werbeinvestitionen kräftig an; in Frankreich rechnet die Marktprognose von Dentsu mit einer Steigerung von 4,0 Prozent.
Das Wachstum im asiatisch-pazifischen Raum liegt mit 4,2 Prozent über dem für 2023 prognostizierten Wert von 3,7 Prozent, wobei China, der grösste Werbemarkt in dieser Region, um 4,8 Prozent zulegen könnte. Indien liegt bei 6,8 Prozent Aufschwung.
Das vergleichweise schlechte Abschneiden der Schweiz beurteilen die Dentsu-Autoren als «Startpunkt für eine Erholung des Werbemarktes». Dabei würden vor allem die digitalen Medien profitieren. Auf sie entfallen 59,6 Prozent der Gesamtwerbeausgaben, die ihre Stellung als Werbekanal Nummer 1 damit weiter behaupten. Sie werden für 2024 voraussichtlich um 4,0 Prozent wachsen.
Print hat in den letzten Jahren Verluste bei den Werbeausgaben hinnehmen müssen und verzeichnet auch dieses Mal einen Rückgang; bei den Zeitungen sollen es gemäss Prognosse -4,7 Prozent sein, bei den Zeitschriften -2,6 Prozent.
Für TV werden die Werbeausgaben ebenfalls mit -2,0 Prozent sinken. Erfreulicher hingegen ist die Entwicklung bei Out-of-Home: Hier rechnet die Dentsu-Prognose mit einem Zuwachs von 3,0 Prozent.
Für den Bereich Audio, wo man sich in den letzten Jahren ebenfalls über steigende Zahlen freuen durfte, wird hingegen ein leichter Rückgang der Werbespendings in Höhe von -0,7 Prozent erwartet.
Kino, welches in den Corona-Jahren neben OOH bekanntlich am stärksten zu leiden hatte, liegt weiter im Aufwärtstrend mit einem leichten Plus von 1,5 Prozent.