Chefredaktor von «20 minutes» ist der 37-jährige Tristan Cerf. Gegenüber Klein Report erzählt er, warum die Pendlerzeitung nach der Fusion mit «Le matin bleu» so erfolgreich ist.
Klein Report: «20 minutes» hat bei Leser und Werber Erfolg. Was machen Sie besser als andere?
Tristan Cerf: «Unser Vorteil ist, dass unser Zielpublikum klar definiert ist: Es sind die Pendler. So gesehen ist natürlich auch der Vertrieb klar. Ein anderer Vorteil ist unsere nationale Zusammenarbeit. Unsere Redaktionen gehen von St. Gallen bis Genf.»
Sie waren Chefredaktor von «Le Matin bleu». Jetzt sind Sie Chefredaktor von «20 minutes». Von Edipress zu Tamedia. Merken Sie etwas von der Deutschschweizer Kultur?
Tristan Cerf: «Es gibt keinen Röstigraben. Und ganz sicher nicht zwischen `20 minutes` und `20 Minuten`. Natürlich habe ich jetzt andere Mittel zur Verfügung als beim kleinen `Le matin bleu`. `20 minutes` ist eine starke nationale Marke mit einer nationalen Redaktion. Aber das ist ja ein Vorteil und kein Handicap.»
Trotz des Erfolgs müsst Ihr sicher auch sparen?
Tristan Cerf: «Unsere Strukturen sind noch neu und sehr kostenbewusst! Natürlich sind sonst Zeitungen unter Spardruck. Und das ist gut so. Sparen ist kein Druck, sondern ein Muss. Ich persönlich spare gerne. Und deshalb spüre ich als Chefredaktor den Spardruck nicht unbedingt.»
Als «Le Matin bleu» von «20 Minuten» übernommen wurde, war das in der Romandie ein grosses Thema. Hat sich die Situation beruhigt?
Tristan Cerf: «Eigentlich war das nur ein Thema unter Journalisten. Die Leser wollen schlussendlich einfach jede Woche, Tag für Tag, eine gut gemachte Pendlerzeitung lesen. Und das offerieren wir ihnen.»
Tristan Cerf, im Gespräch mit dem Klein Report an der Dreikönigstagung 2008: Erfolg mit dem, was die Leser wollen
Dienstag
23.02.2010



