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Freitag
04.01.2013

132 Medienschaffende sind im vergangenen Jahr bei der Ausübung ihrer Tätigkeit ums Leben gekommen, 102 davon bei der Berichterstattung vor Ort. Das ist der höchste Wert seit 1997. Damals hat das Internationale Presse-Institut (IPI) weltweit mit der systematischen Auswertung begonnen.

Unter den Verstorbenen sind 13 Frauen und mindestens ein Dutzend junge Reporter sowie eine hohe Anzahl Fotografen. Nicht nur die rekordhohe Zahl getöteter Journalisten hat Aufmerksamkeit erregt, das Internationale Presse-Institut ist auch besorgt über die zunehmende Feindseligkeit gegenüber Medienschaffenden in Form repressiver Mediengesetze.

Als Gründe der hohen Opferzahl nennt das Institut, dass Länder wie Pakistan, Somalia, die Philippinen, Honduras, Mexiko und Brasilien keine politischen Richtlinien gegen Angriffe auf Medienschaffende durchgesetzt hätten.

Allein in Syrien sind mindestens 31 Journalisten getötet worden. Regierungsfreundliche, aber auch oppositionelle Kräfte hätten gleichermassen Medienschaffende entführt und sie als militärische Angriffsziele behandelt. Mitte Dezember sind Richard Engel, Auslandchef des Senders NBC News, und vier weiter Medienleute nach fünf Tagen aus der Gefangenschaft freigekommen.

Gemäss der Organisation werden zurzeit drei weitere Auslandjournalisten in Syrien festgehalten: der ukrainische Journalist Anhar Kochneva, der jordanisch-palästinensische Korrespondent Bashar Fahmi und der freischaffende US-Reporter Austin Tice.

Das Internationale Presse-Institut mit Sitz in Wien ist 1950 mit dem Ziel der Stärkung der Pressefreiheit gegründet worden. Mitglieder sind Journalisten und Zeitungsherausgeber aus 115 Staaten.