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Mittwoch
02.11.2022

Marketing / PR

Wurde als Knabe gehänselt. Nun ist Anne Jakapong Jakrajutatip Besitzerin der Weltrechte am Titel «Miss Universe»...     (Bild: Instagram)

Wurde als Knabe gehänselt. Nun ist Anne Jakapong Jakrajutatip Besitzerin der Weltrechte am Titel «Miss Universe»... (Bild: Instagram)

Es war ein schönes Hobby von Donald Trump. Bevor seinen Fantasien von den amerikanischen Demokraten auf dieser Welt immer wieder Grenzen gesetzt wurden, reichte sein Einfluss noch über das ganze Universum. 1966 bis 2015 war der spätere Präsident jedenfalls Co-Besitzer der Rechte am weltumspannenden Titel «Miss Universe».

Seither gilt dieser Wettbewerb ebenso gestrig wie sein früherer Besitzer. Doch das soll sich nun um 180 Grad ändern.

Die Organisation hinter dem Schönheitswettbewerb «Miss Universe» wird künftig einer Transfrau gehören. Anne Jakapong Jakrajutatip, die den Titel gekauft hat, möchte das Image Thailands verbessern und «eine Marke für die Zukunft schaffen», wie internationale Medien vom «Manager Magazin» über «Asian News» bis «Variety» berichten.

Die 43-Jährige ist Gründerin und CEO von JKN, einem thailändischen Medien- und Content-Konglomerat, das nun mit dem Deal zu einer «weltweit führenden Omnichannel-Grösse» werden soll. 

Bereits heute wird das Vermögen von Anne Jakapong Jakrajutatip von «Forbes» auf 170 Millionen Dollar geschätzt. Für den Miss-Wettbewerb soll sie 20 Millionen hingeblättert haben. Der Kurs von JKN schnellte nach der Bekanntgabe der Übernahme kurzfristig um fast 50 Prozent in die Höhe.

Die neue Besitzerin Anne Jakapong Jakrajutatip ist in Thailand eine schillernde Persönlichkeit. Sie tritt in Realityshows im Fernsehen auf und moderiert die thailändische Ausgabe der Casting-Show «Project Runway».

Laut «Bangkok Post» besuchte Jakapong als Kind eine reine Knaben-Schule, wo sie schikaniert worden sei. Später habe sie etwa eine Million US-Dollar für geschlechtsangleichende Operationen und Eingriffe ausgegeben. Inzwischen hat sie eine eigene Stiftung gegründet, um sich für mehr Chancen für Trans-Personen einzusetzen.

Auf Facebook hat Jakapong versprochen: «Wir sind nicht nur bestrebt, das Erbe des Wettbewerbs fortzuführen, indem wir leidenschaftlichen Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, aus verschiedenen Kulturen und Traditionen eine Plattform bieten». Sie wolle auch «die Marke für die nächste Generation weiterentwickeln».

Wirtschaftlich soll der Titel als Marke für verschiedene Produkte verwendet werden. Geplant ist bereits eine neue Linie von Vitamin-Drinks für den thailändischen Markt sowie später Malaysia und Indonesien.

Der Wettbewerb zur «Miss Universe» wird in 165 Ländern ausgestrahlt. Die nächste Wahl findet im Januar in New Orleans statt.