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Mittwoch
09.08.2023

Medien / Publizistik

«Lebendig begraben zu sein ist das eine. Dabei aber auch noch Schmerzen wie schwere Migräne oder 40 Grad Fieber zu haben, das andere», schreibt Daniela A. Caviglia auf ihrem Blog. (Bild Screenshot about.me)

«Lebendig begraben zu sein ist das eine. Dabei aber auch noch Schmerzen wie schwere Migräne oder 40 Grad Fieber zu haben, das andere», schreibt Daniela A. Caviglia auf ihrem Blog. (Bild Screenshot about.me)

Nach einer schweren Erkrankung mit dem chronischen Fatigue-Syndrom und enormen, sich stetig verschlimmernden Beschwerden hat sich die Journalistin Daniela A. Caviglia am Dienstag entschieden, ihrem Leben ein Ende zu setzen.

«Lebendig begraben zu sein ist das eine. Dabei aber auch noch Schmerzen zu haben wie eine schwere Migräne, Grippe mit 40 Grad Fieber sowie übelster Seekrankheit erdulden zu müssen, das andere», schreibt Daniela A. Caviglia im letzten Post auf ihrem Blog am Dienstag. 

Gleichentags ist eine Todesanzeige gepostet, unter anderem mit dem Hashtag «LongCovidKills».

Caviglia übernahm 2020 die Chefredaktion des Pferdemagazins «Kavallo». Zudem war sie als Kommunikationsexpertin tätig.

Im Frühling 2022 war die Pferdeliebhaberin zweimal schwer an Corona erkrankt. Die Symptome klangen auch nach Monaten nicht ab – im Gegenteil, die Beschwerden wurden immer schlimmer, wie sie dem «Blick» erzählte. 

Ein Jahr später bekam sie dann die Diagnose Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue Syndrom (ME/CFS).

«Die Prognose von ME/CFS ist leider sehr schlecht. Es gibt keine zugelassene Therapie, es ist nicht mit einer Verbesserung des Zustandes zu rechnen. Es ist auch keine Therapie am Horizont, so dass nicht mit einer baldigen Heilung zu rechnen wäre», zitiert Daniela A. Caviglia in dem Abschieds-Post ihre Ärztin.

Sämtliche bisherigen Therapieversuche hätten die Symptome nicht verbessert, viele sogar noch verschlechtert. Nur dank starker Medikamente und der Palliativ-Versorgung sei sie in der letzten Zeit nicht vollständig bettlägerig gewesen.

Zum Beispiel ertrug die 1967 geborene Baselbieterin fast kein Licht mehr. Nur an stark bewölkten Tagen konnte sie überhaupt noch ins Freie, und das auch nur mit stark getönter Sonnenbrille und Schirmmütze. 

Caviglia war rund um die Uhr so erschöpft, dass sie bis zu 22 Stunden im Bett liegen musste. Bei bestimmten Gerüchen musste sie sich sofort übergeben.

«Selbstverständlich darf man der Meinung sein, dass mein Schlussstrich mit Exit unangemessen ist. Nur: Behaltet eure Meinung für euch. So oder so wünsche ich euch von Herzen alles Gute», beschliesst Daniela A. Caviglia ihren Abschiedsbrief auf ihrem Blog.