Die Agentur BrinkertLück positioniert Luzern unter dem Label «Musikstadt». Das Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL), das Luzerner Sinfonieorchester, das Lucerne Festival sowie Luzern Tourismus haben dazu die IG Musikstadt Luzern gegründet, in welcher auch die Stadt und der Kanton Luzern mitwirken.
Der Klein Report hat dazu dem Tourismusdirektor Marcel Perren ein paar ergänzende Fragen gestellt.
Wie genau möchte Luzern die verstärkte Wahrnehmung als Musik- und Kulturstadt erreichen? Welche Kommunikationswege sollen im Wesentlichen genutzt werden?
Marcel Perren: «Mit der Gründung der IG Musikstadt Luzern ist die Basis für eine bessere Wahrnehmung als Musik- und Kulturstadt gelegt. Die Aufbauphase wird bestimmt einige Jahre in Anspruch nehmen, und wir nutzen dabei primär die bestehenden Kommunikationskanäle der Partner. Auch sollen unsere Gäste im öffentlichen Raum die ‚Musikstadt‘ künftig besser wahrnehmen – dies kann beispielsweise durch eine bessere Beschilderung oder auch spontane Kleinkonzerte im öffentlichen Raum geschehen. Daneben sind aber auch eine kleine Plakatkampagne in Luzern, Schaufenster-Banner und Screenwerbung in unserer Touristinformation, Social-Media-Aktivitäten, ein spezifischer Musikpfad auf der Luzern-App oder auch der Auftritt als Musikstadt bei der Städtekampagne von Schweiz Tourismus 2023 geplant.»
Laut Medienmitteilung wird für Luzern als Musikstadt ein qualitativer und nachhaltiger Tourismus angestrebt. Welche konkreten Schritte sind beim Punkt der Nachhaltigkeit geplant?
Perren: «Als Zielgruppe sprechen wir primär kulturinteressierte Individualgäste aus dem europäischen Raum an. Wir möchten dabei auch die Aufenthaltsdauer unserer Gäste vor Ort verlängern und besser auf unser vielfältiges Musik- und Kulturangebot hinweisen. Das attraktive Angebot wird für unsere Gäste via den digitalen Marktplatz einfach und bequem buchbar sein.»
Konzertgäste sind vermutlich mehrheitlich Tagesgäste. Wie möchten Sie diese dazu bewegen, länger vor Ort zu bleiben?
Perren: «Wir haben bereits heute viele Gäste aus nah und fern, welche ihr Konzerterlebnis mit einer Übernachtung in Luzern verbinden. Dieses Potenzial ist ausbaubar, wenn es uns gelingt, das gesamte Musik- und Kulturangebot in der Erlebnisregion Luzern-Vierwaldstättersee besser zugänglich zu machen und attraktiver zu vernetzen.»
Laut Michael Haefliger, dem Intendanten des Lucerne Festival, liegt der Schwerpunkt bei der Positionierung im Bereich der klassischen Musik. Ist dies nicht eine sehr enge Ausrichtung? Wie möchte man ein breiteres potenzielles Zielpublikum ansprechen?
Perren: «Im Bereich der klassischen Musik weist Luzern eine international anerkannte Exzellenz aus. Diese bildet den Kern der Musikstadt Luzern. Selbstverständlich tragen aber auch andere Veranstaltungen zum guten Image und zur attraktiven Positionierung bei. Ich denke diesbezüglich beispielsweise an ein World Band Festival, das Blues-Festival, das Blue Balls Festival oder auch ein Heirassa Festival in Weggis. Entsprechend ist in einem zweiten Schritt auch eine Ausweitung auf weitere Partner der IG Musikstadt geplant»