Mit dem Medien-Konzern Ringier einen Bund zu flechten, kann einschenken. Und wenn der Erlös dann noch armen Kindern der Dritten Welt zugute kommt, dann sollte man das auch unterstützen.
Das dachten sich auch die Ringier-Oberen. Der bekannte Fotograf Hannes Schmid überzeugte Ringier-CEO Marc Walder bei einem Vortrag vor der Ringier-Geschäftsleitung von seinem Wohltätigkeitsprojekt für die Ärmsten der armen Kinder von Kambodscha derart, dass für ein Konzert zugunsten der Schmid-Stiftung «Smiling Gecko» mit der ganz grossen Kelle angerührt wird.
Die Crème de la Crème der Schweizer Popstars soll für die Stiftung Geld einbringen. Die Rockband Gotthard, Mundart-Star Gölä, die Bieler Pop-Gruppe Pegasus und der «Schweizer Prince» Seven werden am 23. September um 19.30 Uhr zugunsten der armen Kinder gratis im Zürcher Hallenstadion auftreten.
Ringier powert seit Wochen mit Inseraten in allen eigenen Medien für die Benefiz-Show. Ganz- und halbseitige Anzeigen, gefilmte Statements der beteiligten Musiker und Bands auf Blick Online, grosse Berichte in den Medien der «Blick»-Gruppe und der «Schweizer Illustrierten», 500 Clear-Channel-Plakate in zwei verschiedenen Formaten im Grossraum Zürich sowie Heavy Rotation in den Ringier-eigenen Radiostationen von Energy Zürich, Bern und Basel werben für das Konzert, das pro Person nur 50 Franken kostet. Das ist ein Clacks im Verhältnis zu den sehr hohen Preisen grosser Hallenstadion-Shows von Weltstars und Tickets bei legendären Open Airs wie Interlaken, St. Gallen, Frauenfeld, Gurten, Paléo oder Gampel oder beim Jazz Festival Montreux.
Das eher frustrierende Resultat: Trotz der grossen Namen und trotz der Ringier-Medienpower halten sich die Ticketkäufe für die von der Konzertagentur Good News organisierten Super-Show in Grenzen. Bis heute sollen über den Ticket Corner «nur» über 5000 Eintrittskarten verkauft worden sein. Im Hallenstadion haben 13 500 Fans Platz.
Wie das Ringier-Intranet vermeldet, gebe es neu ein Solidaritäts-Icon und ein Solidaritäts-Bild, das die Fans auf ihren jeweiligen Social-Media-Accounts teilen können. «Unser Ziel ist es, dass sich das Icon viral verbreitet und so noch mehr Musikfans auf unser Anliegen sowie das Konzert aufmerksam macht», so Ina Bauspiess, Leiterin Produktmanagement «Blick»-Gruppe, die alle Kommunikationsaktivitäten für den Anlass koordiniert. «Daneben haben wir noch zahlreiche andere Massnahmen in den nächsten Wochen in der Pipeline.»
Die Hauptsponsoren (Raiffeisen, Swisscom und Clear Channel) starten beispielsweise in diesen Tagen die Werbemassnahmen auf ihren eigenen Kanälen mit einer enormen Reichweite. Ab dem 17. August, nach den Sommerferien, wird die Anzeigenkampagne in den Ringier-Medien nochmals intensiviert.
Sogar eine Reise nach Kambodscha wird es geben: Der «SonntagsBlick» begleitet Hannes Schmid Ende August vor Ort in den Slum von Phnom Penh.