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Donnerstag
25.07.2019

Medien / Publizistik

Anwaltskanzlei RPC prüft Berichterstattung

Anwaltskanzlei RPC prüft Berichterstattung

Das Finanzblatt «Financial Times» steht erneut in der Kritik: Laut dem Online-Bezahldienst Wirecard gibt es stichfeste Beweise, dass die britische Wirtschaftszeitung den Wirecard-Aktienkurs durch kritische Artikel gezielt in den Keller getrieben hat.

Am Montag soll ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters mitgeteilt haben, dass Wirecard den Verdacht einer Absprache zwischen Börsen-Spekulanten und der Londoner Zeitung bestätigt sehe. Vor allem der geheime Mitschnitt eines Gesprächs zwischen zwei Investoren, in dem es um einen bevorstehenden Artikel der «Financial Times» über den Zahlungsdienstleister aus München gehe, soll die Aktienmanipulation beweisen.

Nicht nur Wirecard, sondern auch die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vermuten seit geraumer Zeit, dass sich Aktienhändler die kritische Berichterstattung und die daraus resultierenden fallenden Kurse von Wirecard immer wieder zunutze gemacht haben sollen, wie es in einer Reuters-Meldung vom Dienstag heisst.

Die BaFin hatte Leerverkäufe mit Wirecard-Aktien im Frühjahr sogar für zwei Monate verboten. Inzwischen verdächtigt sie mindestens sieben Personen, den Aktienmarkt manipuliert zu haben, darunter auch zwei Redaktoren der «Financial Times», wie das «Handelsblatt» bereits am Montag berichtete.

Auch aus diesem Grund hat die «Financial Times» nun die Anwaltskanzlei RPC mit der Untersuchung ihrer eigenen Wirecard-Berichte beauftragt. Zugleich wies die Chefredaktorin Lionel Barber am Dienstag die erhobenen Vorwürfe gegen ihre Zeitung zurück. Man sehe darin eine Taktik, um die weitere Berichterstattung über den Online-Zahlungsdienstleister zu verhindern.