Früher ketteten sich Ökoaktivistinnen an Ölschiffe, verbrachten unter grossem persönlichen Einsatz Wochen im Wald, wo sie sich an Bäume gekettet haben, heute reichen Kunstaktionen mit Heinz-Tomatensuppen zweier Aktivistinnen.
Auf dem weissen T-Shirt steht «Just stop Oil» und sie schreien nach ihrer Attacke auf das berühmte Gemälde «Sonnenblumen»: «Ist Kunst mehr Wert als Leben?»
In den vergangenen Wochen haben sich offenbar andere Klima-Aktivisten weltweit an den Acrylglas-Schutz berühmter Gemälde oder den Rahmen festgeklebt. Weshalb sich die Aktivistinnen ausgerechnet am Weltkulturerbe in Museen ausleben, ist dem Klein Report ein Rätsel. Oder könnte es sein, dass das ultimative Vorbild des politischen Aktivismus die Sprengung der Buddha-Statuen durch den IS-Staat ist?
Der Klein Report wünscht sich, dass die Medien diesen Aktionen trotz der «guten Absicht» die notwendige, kritische Distanz bringen, so dass die Attacken auf öffentlich zugängliche Kunstwerke in Demokratien aufhören. Denn stellen wir uns nur mal vor, die Rechtsextremen und Putin-Trolle würden Jagd auf die Stätten zur Erinnerung der Unterdrückung von Homosexuellen machen - mit ähnlichen Aktionen.
Deshalb: Die mediale Verurteilung solcher Anschläge ist dringend geboten. Ansonsten fühlen sich die jungen Menschen durch den Erfolg im Netz weiter darin bestärkt, ausgerechnet den öffentlichen Raum in Demokratien weiter zu attackieren. Gute Ziele ändern nichts an der Verwerflichkeit der Aktion.