Die Photobastei/3view GmbH gibt den Swiss Photo Award/vfg.selection auf: Sponsoren sind abgesprungen und die Arbeitsbedingungen von Berufsfotografen haben sich so sehr verändert, dass der Preis neu ausgerichtet werden müsste. Dazu fehlt den Veranstaltern aber die Kraft.
Vor zwei Jahren war der Fotopreis in die roten Zahlen gerutscht, nachdem ein paar «gewichtige Sponsoren» abgesprungen seien, sagten die Verantwortlichen am Dienstag zu den Gründen ihres Entscheids. Obwohl man gesucht habe, hätten die Geldgeber nicht ersetzt werden können. Die Entscheidung sei «schweren Herzens» gefallen.
Die Veranstalter begründeten den Todesstoss für die renommierte Fotoauszeichnung aber nicht nur mit fehlendem Geld: Der Preis und seine Kategorien wären nicht mehr imstande, «das schwierige Arbeitsumfeld der Berufsfotografie zeitgemäss abzubilden».
Was heisst das? Konzipiert worden war der Swiss Photo Award vor 20 Jahren, als die Umstellung von der Analog- zur Digitalfotografie vor der Türe stand. «Die Kategorien entsprachen typischen Arbeitsaufträgen von Berufsfotografen. Ziel war es, der wachsenden Bilderflut professionelle Qualität gegenüberzustellen.»
Seither hätten sich die Berufsfotografie und ihre Arbeitsverhältnisse aber «massiv verändert». Bei der Reportagefotografie zum Beispiel seien viele Kanäle aufgrund der Medienkonzentration und der Sparmassnahmen der Medien weggefallen. Reportage- und Autorenfotografie würden heute schlechter honoriert als vor 20 Jahren und Publikationsplattformen «existieren kaum mehr».
Hinzu kommt aus Sicht der Veranstalter, dass junge Berufsleute in den Markt hineindrängten und die Konkurrenz in dem kleiner werdenden «Kuchen» verschärften. Die Zahl der Einschreibungen sei auch deshalb zurückgegangen, weil viele Berufsfotografen aus Kostengründen nur noch eine Arbeit eingegeben hätten.
«In diesem sich schnell verändernden Umfeld müsste der Fotopreis zwingend neu ausgerichtet werden.» Die bereits 20 Jahre alten Kategorienbeschriebe würden der heutigen Realität der Berufsfotografie nicht mehr gerecht. Der Photobastei/3view GmbH fehlten aber das Geld für einen Relaunch.