Der Todesschütze George Zimmerman fühlt sich vom TV-Sender NBC als «Rassist» verunglimpft. Der Mann, angeklagt wegen Mordes an dem Teenager Trayvon Martin, hat deswegen Klage eingereicht.
Zimmerman fordert vom TV-Sender NBC eine Geldsumme in nicht bekannter Höhe, wie «Spiegel online» am Freitag berichtet. Streitpunkt ist ein Anruf Zimmermans bei der Notrufzentrale wenige Momente vor dem tödlichen Schuss, wo er sich über den Teenager als «Schwarzer» äusserte. Das sei jedoch nicht rassistisch gemeint gewesen, so der Schütze.
NBC schnitt aus dem Gespräch die Frage der Zentrale heraus - und spielte die geschnittene Version im April den Zuschauern der «Today»-Show vor. NBC-Chef Steve Capus teilte damals mit, das Herausschneiden der Frage sei ein Fehler, aber nicht absichtlich geschehen. Bei Kontrollen vor der Veröffentlichung sei das Problem nicht bemerkt worden. Drei Mitarbeiter wurden deswegen entlassen, NBC bat seine Zuschauer um Entschuldigung.
Die Klage Zimmermans hält NBC jedoch für unbegründet. Er leide nun an Schlaflosigkeit und fürchte um sein Leben, heisst es in der Klageschrift von Zimmerman. Die Klage wurde im Seminole County bei Orlando eingereicht - beim selben Gericht, in dem Zimmerman ab Juni 2013 der Prozess wegen Mordes an Martin gemacht werden soll. Die Anklage wirft dem Schützen vor, den schwarzen Teenager aus rassistischen Motiven erschossen zu haben.