Einer ihrer «Bestseller» gehört für alle deutschsprachigen Menschen mit familiärem Bezug zu Russland zur Pflichtlektüre: «Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen».
Es ist ein wunderbar witziger Abgesang auf alle Klischees, die allerdings die Wahrheit mehr als nur ankratzen.
Alexandra Fröhlich, 58-jährige Journalistin und Buchautorin aus Deutschland, wusste wovon sie schrieb. Sie war mit einem Russen verheiratet – und hatte drei Söhne mit ihm.
Und sie gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Schreiberinnen und bewegte sich mit ihrem präzisen, pointierten und humorvollen Schreibstil auf vielen publizistischen Bühnen.
Ihr letztes Buch, «Dreck am Stecken», erschien im Jahr 2021. Daneben war Fröhlich als Journalistin tätig, unter anderem für die Publikationen «Petra», «Freundin» und stern.de. Ausserdem entwickelte sie unter anderem in Kiew ein neues Frauenmagazin.
Doch nun wurde Alexandra Fröhlich mit Brachialgewalt aus dem Leben gerissen auf ihrem Pink gestrichenen Hausboot mit den grossen Bullaugen im Hamburger Stadtteil Moorfleet.
Einer ihrer Söhne machte die schreckliche Entdeckung am Dienstag vergangener Woche. Die Obduktion bestätigte den schlimmsten Verdacht. Es handelt sich um ein Gewaltverbrechen.
Die Szenen auf der Elbe erinnerten an einen Krimi: Beamte der Spurensicherung suchten in weissen Schutzanzügen nach Fasern oder Blutresten. Taucher gingen ins Wasser, um eine eventuelle Tatwaffe zu finden.
Zunächst war von einem Schuss die Rede, der von Zeuginnen gehört worden sei. Doch mittlerweile geht die Polizei von «stumpfer Gewalteinwirkung» als Todesursache aus.
So oder so: Es handelt sich um eine grosse Tragödie. Und vermutlich um eine Tat mit familiärem Hintergrund. Die Polizei durchleuchtet das enge Umfeld des Opfers.
Die Welt trauert um eine grandiose Schreiberin – und eine wunderbar reflektierte Beobachterin in einer schrecklich verrückten Zeit.