Tito Tettamanti, der Hauptaktionär der Medienvielfalt Holding, hat die Anteile an der «Basler Zeitung» nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen verkauft. Auch sein Alter nennt er als Grund für den Rückzug.
«Die Ziele (Sanierung, Unabhängigkeit, liberale und wirtschaftsfreundliche Richtung) wurden erfolgreich erreicht und für mich entscheidend eine Ziffer (84), die von meinem Alter», meinte er am Montag gegenüber dem Klein Report. Er wolle die Zukunft, Richtung und Qualität durch jüngere vertraute und fachkompetente Hände sichern.
Dass neu drei Eigentümer die Anteile unter sich aufteilen, erklärt Tettamanti so: «Weil alle drei gleichwertig und gleichsam wichtig sind für die Zukunft der Zeitung: der hervorragende Journalist, der bewährte Manager, der erfahrene und erfolgreiche Industrielle.»
Damit ist die Holding, die Beteiligungen an Medienunternehmen zum Zweck hat, im publizistischen Bereich nur noch an lesobservateurs.ch beteiligt. Weitere Engagements sind laut Tettamanti vorerst auch nicht vorgesehen. «Zum heutigen Zeitpunkt prüfen wir keine neue Beteiligung, bleiben aber Gewehr am Fuss», sagte er.
Auch auf die Holding selbst habe der Verkauf der «Basler Zeitung» keinen Einfluss. «Die Medienvielfalt Holding hat immer eine kulturelle Tätigkeit parallel zur Beteiligung an der BaZ entwickelt», sagte Tettamanti und verwies auf die Anlässe, an denen über Medienthemen wie «Die Medienkarte und die Meinungskarte der Schweiz» und «Die Rolle der Medien in der Demokratie» gesprochen wurde.
Eine leichte Anpassung schliesst er aber nicht aus. «Wir überlegen uns, ob die zwei Tätigkeiten (Kultur und Finanz) in zwei verschiedene Gefässe zu unterteilen sind», so der Financier. «Aber das würde nichts ändern an der Substanz: weiterkämpfen für die Meinungsvielfalt (Titel und Ideen).»
Im Rahmen der kulturellen Tätigkeit steht als Nächstes ein Anlass mit Debatte über das Thema TV im Programm. Dieser soll im Frühling des nächsten Jahres stattfinden.