Die Region des Neuenburger Juras gilt als Wiege der weltweiten Uhrenindustrie. Hier befinden sich die legendären Uhrenstädte La Chaux-de-Fonds und Le Locle, die von der Unesco zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt wurden.
Aber obwohl La Chaux-de-Fonds als Uhrenmetropole gilt, gab es hier bislang keine Uhr, die man gleich erblickt, wenn man in der Stadt ankommt. Es war Bundespräsident Ignazio Cassis, der 2018 bei der Eröffnung der 8. Denkmaltage der Uhrenindustrie auf diesen Mangel aufmerksam machte.
François Thiébaud, der Verwaltungsratspräsident von Tissot, erinnert sich: «Als Herr Cassis auf das Thema zu sprechen kam, dachte ich, dass Tissot dieser Situation abhelfen sollte. Unsere starke Einbindung in die lokale Gemeinschaft und das Know-how der Region mussten einfach herausgestellt werden.»
Am Samstag konnte die Stadt La Chaux-de-Fonds nun auf dem Bahnhofplatz ein Kunstwerk in Form einer Uhr einweihen. Zwar wurde die Marke Tissot 1853 in Le Locle gegründet und hier befindet sich auch heute noch ihr Hauptsitz. Das Kunstwerk in La Chaux-de-Fonds sei aber eine Hommage an die Region.
In der Uhrenmetropole sind nicht nur die schönsten Uhrenmanufakturen angesiedelt, sondern auch ein aussergewöhnlich dichtes Netz von Zulieferern.
Sylvain Dolla, CEO von Tissot, erklärte bei der Enthüllung des Kunstwerks: «Es war uns auch wichtig, mit der Ecole d'Arts Appliqués in La Chaux-de-Fonds zusammenzuarbeiten, damit durch dieses Projekt die Ausbildung der besten Uhrmacher gefördert wird, um diese Tradition fortzuführen.»
Zur Realisierung dieses Projekts wurde in den Klassen für das Design von Uhrenobjekten ein Wettbewerb ausgeschrieben. Acht Teams folgten dem Aufruf und reichten Designs für die drei Zeitmesser ein, die inspiriert von verschiedenen Epochen zu konzeptualisieren waren. Schliesslich wurde ein Entwurf von Loïc Chatton für die Uhr der Vergangenheit ausgewählt und realisiert. Diese Uhr wurde nun auf dem Bahnhofplatz der Stadt aufgestellt.
Die an alten Modellen inspirierte Uhr von Loïc Chatton ist ein in mehrere Schichten zerlegtes Uhrengehäuse. «Sie bringt die reiche Geschichte der Uhrmacherei der Region, insbesondere ihre Expertise bei der Herstellung von Gehäusen, perfekt zur Geltung», heisst es.
