Die Gewinner des diesjährigen Medienpreises idée suisse für Alltagsjournalismus heissen Tilman Lingner und Alain Arnaud. Tilman Lingner, Israel-Korrespondent von Schweizer Fernsehen DRS, wurde für einen Bericht in «10 vor 10» über ein Selbstmordattentat in Israel ausgezeichnet. Sein innerhalb eines Arbeitstages realisierter Beitrag zeigt auf eindrückliche Weise, wie man die Routine des Nachrichtenbetriebs durchbrechen und schon so oft rapportierten Ereignissen wie Selbstmordattentaten neue und erhellende Aspekte abgewinnen kann. Auf kompakte, informative und bewegende Weise dokumentiert er, wie Israelis im Alltag mit einer solchen Schreckenstat umgehen, schreibt der Sender am Freitag.
Alain Arnaud bekommt seinen Preis für ein Interview für Radio Suisse Romande. Das Interview ist eine kurze Reise durch die Welt der Jugendgewalt und der Banden. Eine Welt, die Schlagzeilen macht. Zwei Jugendliche erzählen von sich selber. «Der Dialog, den der Journalist direkt in dieser Randgruppe einfängt, bietet einen wertvollen Einblick. Die Schleier fallen, und die Fragen öffnen nach und nach verborgene Türen. Ohne dass der Journalist Druck ausübt oder urteilt, offenbaren die Jugendlichen schliesslich ihren Traum», heisst es in der Jury-Begründung.
Weitere drei Beiträge wurden von der Jury mit Nennungen gewürdigt. Die Sendung «SiggSaggSugg» von Radio DRS 1, in der Iren Meier auf Kinderfragen zum Irakkrieg antwortet. Der im Sommer verunglückte Jean-Pierre Gerber wurde für seinen Bericht über die Musikschule in Bagdad (Radio DRS) ausgezeichnet, und Mirko Bordoli erhält einen Preis für seinen Beitrag «Metropolis Aids», der auf Rete 3 ausgestrahlt wurde. Siehe auch Medienpreis idée suisse für Alltagsjournalismus und «Medienpreis idée suisse» wurde vergeben
Freitag
24.10.2003