Die geplante Fusion von Ticketcorner und Starticket ist vielen Mitbewerbern im In- und Ausland ein Dorn im Auge.
Würde sie tatsächlich von der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko) befürwortet werden, würde in der Schweiz auf einen Schlag ein Ticket-Monopolist entstehen, der den kleinen und von Medienhäusern unabhängigen Ticketverkäufern das Leben immens erschweren würde.
Und darum warten viele gespannt auf die Entscheidung der Weko, die das Dossier Ticketcorner/Starticket zurzeit auf dem Tisch hat.
Vor kurzem hat die Weko eine vertiefte Prüfung angekündigt und dafür Fragebögen verschickt. Der Klein Report wollte von Olivier Schaller, Vizedirektor der Weko wissen, wie viele Fragebögen verschickt worden sind und wie der Rücklauf ist.
Schaller: «Wir haben über 50 Fragebögen verschickt. Über den Rücklauf geben wir keine Auskunft.» Er ergänzt aber: «Von den Antworten der Mitbewerber erwarten wir uns natürliche eine repräsentative Meinung zur möglichen Fusion. Und diese Antworten sind auch eine Grundlage für die Entscheidung der Weko.»
Die geplante Fusion von Ticketcorner und Starticket sei sehr komplex «und darum haben wir auch vor kurzem entschieden, die angestrebte Fusion der beiden Ticketanbieter noch vertieft zu prüfen.»
Normal sind solche vertiefte Prüfungen übrigens nicht, wie Schaller weiter erläutert. «Die meisten Fälle, die bei uns in der Weko landen, können wir innerhalb einer ersten Phase, die rund einen Monat dauert, entscheiden. Die mögliche Fusion von Ticketcorner und Starticket steht jetzt in der zweiten und abschliessenden Phase.»
Die abschliessende Phase dauert insgesamt vier Monate und endet Anfang Juni. Dann wird die Weko bekannt geben, ob sie der Fusion zwischen Ticketcorner und Starticket zustimmt oder sie ablehnt.
Olivier Schaller wird das Dossier für die anstehende Weko-Abstimmung zusammenstellen. «An der Abstimmung selbst bin ich aber nicht dabei», so Schaller gegenüber dem Klein Report.
«Das Entscheidungsgremium besteht aus 12 Personen. Eine Pattsituation wird es aber nicht geben. Denn der Stichentscheid obliegt dem Präsidenten der Weko», so Schaller abschliessend.