Die US-Investmentgesellschaft Blackstone kauft für 17 Milliarden Dollar die Finanzinformationssparte des Medienkonzerns Thomson Reuters. Dabei wird Blackstone nur drei Milliarden selber bezahlen, die restlichen 14 Milliarden muss die veräusserte Sparte durch neu aufgenommene Schulden finanzieren, wie Thomson Reuters mitteilte.
Blackstone erwirbt damit 55 Prozent an der Sparte von Thomson Reuters, die die Finanzbranche mit Informationen versorgt und Software für Börsenanalytiker vermarktet. Die Nachrichtenagentur Reuters mit Sitz in London verbleibt aber in der Hand des Medienkonzerns.
Die Agentur spielte bei den Verhandlungen mit: Bei Abschluss des Verkaufs werden die veräusserte «Financial and Risk»-Sparte und die Nachrichtenagentur einen Vertrag für 30 Jahre unterschreiben. Reuters wird die Sparte künftig mit Informationen beliefern und somit jährlich 325 Millionen kassieren, teilten Blackstone und Thomson Reuters gemeinsam mit.
Die Nachrichtenagentur bleibe dabei unabhängig und behalte «die komplette redaktionelle Freiheit», wird Jim Smith, CEO von Thomson Reuters, zitiert.
Thomson Reuters ist 2008 entstanden, als die kanadische Thomson-Gruppe den britischen Nachrichtenanbieter Reuters übernahm. Der Konzern steht vor allem mit dem amerikanischen Medienunternehmen Bloomberg in Konkurrenz, litt jedoch in letzter Zeit am Spardruck in der Finanzbranche.